Die DPD Group hat aktuell das „bisher beste Ergebnis ihrer Geschichte“ präsentiert – und in den kommenden fünf Jahren viel vor. 

DPD konnte im vergangenen Geschäftsjahr 11 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften – ein sattes Plus von 42 Prozent im Vergleich zu 2019. Der Logistiker erzielte damit allein 35 Prozent des Umsatzes seines französischen Mutterkonzerns La Poste, wie es in der Bilanz-Mitteilung heißt. In Deutschland konnte DPD den Umsatz in 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 14 Prozent steigern. 

500 Millionen Sendungen mehr und Gewinn verdoppelt

Ähnlich wie bei DHL sind die aktuellen Geschäftserfolge vorrangig auf die Coronakrise und die damit verbundenen steigenden Sendungsmengen etwa aus dem E-Commerce zurückzuführen. Weltweit stellte DPD im vergangenen Jahr 1,9 Milliarden Pakete zu – eine halbe Milliarde Sendungen mehr als noch in 2019. Im Schnitt stellte der Logistiker damit 7,5 Millionen Pakete pro Tag zu – ein Spitzenwert wurde am Cyber Monday mit 13,9 Millionen weltweit zugestellten Paketen erreicht. Das wirkte sich positiv auf den Gewinn des Konzerns aus, der sich mehr als verdoppelte: 2019 wurden noch 379 Millionen erzielt Euro, in diesem Jahr waren es satte 800 Millionen Euro.

Allein an Endkunden wurden über die Hälfte (55 Prozent) der Sendungen zugestellt, ein Zuwachs von 57 Prozent. Deutlich zugenommen haben die Paketmengen pandemiebedingt in den Lieferkategorien Lebensmittel und medizinische Versorgung. Auf beide Bereiche wolle sich DPD daher auch in Zukunft fokussieren.

In Deutschland wurden insgesamt 13 Prozent mehr Sendungen ausgeliefert. „DPD Deutschland hat sich in der Krise als unverzichtbarer Grundversorger für die Gesellschaft und die Wirtschaft bewährt. Mit bis zu 2,5 Millionen Paketen pro Tag haben wir im vergangenen Jahr nicht nur Millionen Haushalte versorgt, sondern auch Regale befüllt und Produktionen am Laufen gehalten“, so Eric Malitzke, CEO von DPD Deutschland über die hiesigen Entwicklungen.  

DPD-Strategie: Erreichbar für B2B- und B2C-Kunden und Ausbau der urbanen Logistik

Auch stellte der Logistiker seine Strategie für die kommenden fünf Jahre vor. Geplant ist, den eigenen Umsatz bis 2025 zu verdoppeln – auf 21 Milliarden Euro. Möglich werden soll dies unter anderem durch die Zusammenführung des Business- und wachsenden Endkundengeschäfts: DPD wolle zu einem europäischen One-Stop-Shop für beide Zielgruppen werden. Dafür soll das eigene Paketshop- und Paketstationsnetzwerk stark verdichtet werden. „90 Prozent der europäischen Bevölkerung sollen in weniger als zehn Minuten einen Pickup Point erreichen können. Geplant sind 100.000 Pickup Points, davon 70.000 Paketshops und 30.000 Paketstationen, um die europaweit engmaschigste Abdeckung zu erzielen“, heißt es.  

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der urbanen Logistik, hier seien nicht nur weitere Investitionen geplant, sondern DPD will mit der – von der Branche inzwischen stiefmütterlich behandelten – Same-Day-Zustellung im urbanen Bereich zum Branchenführer avancieren. Ebenso möchte man bei der städtischen Hub-to-Home-Zustellung, der Lieferung innerhalb eines festgelegten Zeitfensters am Abend oder bei der Zustellung direkt aus dem Laden künftig eine Vorreiterrolle einnehmen. Weitere Themen sind mithilfe von Echtzeitdaten die Kundenbetreuung und Services zu optimieren, in Sachen Nachhaltigkeit u. a. die CO2-Emission um 30 Prozent pro Paket bis 2025 zu reduzieren sowie weitere Partnerschaften – etwa mit der Post Nord oder Japan Post – einzugehen.

DPD will führender Anbieter im E-Commerce werden

Darüber hinaus reagiert DPD weiter auf das Sendungswachstum aus dem E-Commerce und formulierte diesbezüglich ehrgeizige Ziele – nämlich führender Anbieter in diesem Bereich zu werden. „Das Jahr 2020 hatte einen tiefgreifenden und nachhaltigen Einfluss auf die E-Commerce- und Logistikbranche“, resümiert CEO und Chairman der DPD Group Boris Winkelmann zu den aktuellen Ergebnissen und Zielen der DPDgroup und ist überzeugt, „dass wir besser denn je aufgestellt sind, um international der Maßstab für nachhaltige Zustellung sowie ein führender Enabler des E-Commerce zu werden“.

Das Unternehmen hatte in diesem Jahr unter dem neuen Manager Winkelmann erstmals Einblicke in die Geschäftszahlen ermöglicht, wie das Handelsblatt herausstellt – zuvor wurden diese erst acht Monate nach Ablauf des Geschäftsjahres in der Bilanz des Mutterkonzerns mit ausgewiesen.