Die Deutsche Post DHL Group hat ihren aktuellen Geschäftsbericht veröffentlicht und vorläufige Zahlen sowie die Gewinnprognose bestätigt. 

Die Deutsche Post DHL Group (DPDHL) profitiert weiter von den gesteigerten Aktivitäten im E-Commerce, die unter anderem durch die Corona-Pandemie weiter befördert wurden: Laut dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht für das dritte Quartal 2020 ist der Konzernumsatz um 4,4 Prozent auf 16,2 Milliarden Euro gewachsen. 

Wie bereits bekanntgegeben wurde, konnte das operative Geschäftsergebnis (EBIT) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt werden und beläuft sich auf 1,4 Milliarden Euro. 

Gewinnprognose bestätigt und Free Cashflow nochmals erhöht

Für das Jahr 2020 rechnet das Unternehmen jetzt fest mit einem operativen Ergebnis in Höhe von 4,1 bis 4,4 Milliarden Euro. Anfang Oktober hatte die DPDHL diese Gewinnprognose nochmals etwas überraschend angehoben. Man gehe von einem durch den dynamischen Online-Handel getriebenen sehr starken Weihnachtsgeschäft aus, heißt es in der Meldung zu den Geschäftszahlen, und sei deshalb entsprechend zuversichtlich für das Schlussquartal. „Auch wenn die aktuell stark steigenden Infektionszahlen in vielen Regionen ein hohes Maß an Unsicherheit in jegliche Planung bringen“, räumt Konzernchef Frank Appel ein.

Die Erwartungen für den Free Cashflow hat die DPDHL jetzt sogar nochmals angehoben: Während im Oktober noch von 1,8 Milliarden Euro an liquiden Mitteln für 2020 ausgegangen wurde, sollen es nun sogar 2 Milliarden Euro werden. Im dritten Quartal wurde ein Cashflow von 1,26 Milliarden Euro erzielt, nach den ersten neun Monaten liege dieser deshalb bereits bei 1,46 Milliarden Euro. Die deutliche Steigerung sei in einem pandemiebedingt wirtschaftlich unsicheren Umfeld besonders wichtig, so Finanzvorstand Melanie Kreis. „Damit sind wir sehr gut aufgestellt, um weiter konsequent in profitables Wachstum und die Umsetzung unserer Strategie 2025 zu investieren.“ 

11,6 Prozent mehr Pakete im dritten Quartal 

Das stetige, coronabedingte Wachstum der Paketmengen aus dem E-Commerce führte aktuell zu 11,6 Prozent mehr Paketvolumen – deutlich mehr, als noch zu Jahresbeginn gedacht. Der Bonner Logistiker war im Segment Post & Paket Deutschland von einem Mengenwachstum von 0 bis 5 Prozent ausgegangen. Das Briefvolumen nehme indes weiterhin ab. Im Zuge der positiven Entwicklungen im Online-Handel habe sich auch der Eintritt in das internationale Paket-Geschäft „als richtig erwiesen“, kommentiert der Vorstandschef der Post weiter zur Geschäftsentwicklung: Die seit zwei Jahren bestehende Division eCommerceSolutions habe im dritten Quartal einen signifikanten Beitrag zum Konzernerfolg geleistet. Hier wurde jetzt ein Umsatzwachstum um 26,1 Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro verzeichnet.

Ebenso stiegen die Umsätze in weiteren Unternehmensbereichen, besonders bei DHL Express, aber auch trotz Engpässen von Transportkapazitäten im Frachtgeschäft. Bei DHL Supply Chain lag der Umsatz mit 3,1 Milliarden Euro indes unter dem Vorjahresniveau. Dieser Geschäftsbereich sei am stärksten von einzelnen Kunden abhängig und schwächelte deshalb insbesondere während des Lockdowns im zweiten Quartal, erhole sich aber nun in Q3, so Appel. „Auch die Neugeschäftspipeline ist gut gefüllt. Deshalb schauen wir bei Supply Chain weiter mit Zuversicht nach vorn.“

Appel verspricht Servicequalität auch bei „nie dagewesenen Sendungsmengen“

Aktuell konzentriert sich der Logistiker auf das nahende Weihnachtsgeschäft: „Dieses Jahr rechnen wir mit einem Paketboom, wie wir ihn noch nicht gesehen haben. Das vierte Quartal wird für die Kolleg*innen also außergewöhnlich herausfordernd“, führt der Postchef dazu aus und verspricht: „Wir wollen sicherstellen, dass sich die Kunden auf unsere gewohnt hohe Servicequalität, auch bei nie da gewesenen Sendungsmengen, verlassen können.“