Arvato Systems und Timocom arbeiten gemeinsam an Lösungen für digitale Lieferketten.  

Damit Unternehmen besser auf Störungen oder Engpässe in Lieferketten reagieren können, wird es immer wichtiger, den Weg von Waren digital nachvollziehen zu können. Ein Logistikexperiment von Bitkom hatte erst kürzlich aufgezeigt, dass jedoch noch einige Prozesse beim Warentransport weiterhin analog ablaufen und IT-Systeme bislang kaum unternehmensübergreifend zusammenarbeiten können. Neben den Kommunikationsschwierigkeiten beim Wechsel der Transportdienstleister könnten oft auch produzierende Unternehmen den Zulauf ihrer Rohmaterialien bisher kaum steuern, gleichsam ließe sich auch der Weg beim Vertrieb der Ware noch nicht immer gänzlich tracken. 

Immer mehr Firmen setzen sich dafür ein, solche Digitalisierungslücken in Supply Chains zu schließen, darunter auch der IT-Spezialist Arvato Systems und des Freight-Tech-Unternehmen Timocom. Beide Firmen haben jetzt eine Kooperation gestartet, um eine durchgängige digitale Warenverfolgung vom Lager über den Transport bis zum Kunden zu ermöglichen. 

Smartes Logistik-System verbindet sich mit Cloud-Software 

So stammt von Arvato Systems eine Smart Logistics Platform mit Namen „Platbricks“. Über dieses digitale cloudbasierte Baukastensystem sollen sich sowohl interne als auch unternehmensübergreifende Logistikprozesse steuern lassen. Platbricks wurde nun mit dem smarten Logistik-System von Timocom verbunden. Dieses bietet digitale Services für eine sichere Güterbeförderung, von der Anbahnung – wenn nach passenden Frachtdienstleistungen gesucht wird – über die Beauftragung bis hin zur Durchführung von Transporten. In Timocoms System seien täglich bis zu 750.000 internationale Fracht- und Laderaumangebote verzeichnet.

„Platbricks ermöglicht durch seine Anbindung an das Smart Logistics System von Timcocom unseren Kunden aus Handel und Industrie sowie Logistikdienstleistern eine vollständige Transparenz und Digitalisierung der Transportabwicklung, europaweit. Mit wenigen Klicks kann ein geeigneter Spediteur für einen Transport ausgewählt werden und sich bis zur Auslieferung an den Kunden nachverfolgen lassen“, erläutert  Bernd Jaschinski-Schürmann, Head of Digital Supply Chain Management bei Arvato Systems zur Zusammenarbeit der beiden Systeme laut Unternehmensmeldung.

Manuelle Datenübertragung wird abgelöst

Beide Systeme interagieren über Schnittstellen (API). Zudem könne auf das Transportmanagement- und Trackingsystem der über 45.000 Timocom-Kunden in ganz Europa zugegriffen werden. „Durch die APIs von Timocom wird u. a. die manuelle Datenübertragung abgelöst, was Fehlerquellen reduziert und Zeit einspart. In der Konsequenz profitieren die Kunden von optimierten Arbeitsabläufen und erhöhter Transparenz im Transportprozess,“ führt Steven van Cauteren, Head of Key Account & Partner Management von Timocom aus. Darüber hinaus könnten GPS-Daten aus 265 angeschlossenen Telematiksystemen im Smart Logistics System abgerufen werden. Dadurch werde auch die Sichtbarkeit von Echtzeitinformationen in der Lieferketten erhöht.  

Die Logistik-Lösung verspricht, dass sich eingehende Bestellungen, ausgehende Kundenaufträge oder interne Umlagerungen ohne Entwicklungsaufwand über eine standardisierte Schnittstelle an den Spediteur übergeben lassen sollen. SAP-Anwender könnten das System bereits integrieren.