Güter über den Luftweg zu verschicken, war während der Corona-Pandemie erheblich teurer als noch im vergangenen Jahr. Schuld sind die geringen Transportkapazitäten.

In den Monaten März bis Mai befand sich die ganze Welt inmitten der Peakzeit der Coronakrise. Lockdowns sowie Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen haben das Reisen praktisch unmöglich gemacht, das Passagieraufkommen an deutschen Flughäfen ging in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 87,4 Prozent zurück. Auch die Luftfracht verringerte sich, allerdings in einem deutlich geringeren Ausmaß von nur 12,1 Prozent auf rund 1,1 Millionen Tonnen, wie die Verkehrsrundschau mit Verweis auf Statistische Bundesamt (Destatis) schreibt.

Weniger Kapazitäten = deutliche Preissteigerungen

Durch den Wegfall fast aller Passagiermaschinen, in denen ebenfalls ein großer Teil der Luftfracht transportiert wird, schrumpften die verfügbaren Kapazitäten auf ein Minimum zusammen und ließen im Umkehrschluss direkt die Preise ansteigen. Besonders betroffen waren die Exporte in die Volksrepublik China mit einer Preissteigerung von 40,6 Prozent. Exporte in die USA stiegen um 9,9 Prozent, in die Vereinigten Arabischen Emirate um 4,4 Prozent. Allerdings waren die Preise für Luftfracht auch schon im 1. Quartal 2020 deutlich höher, als dies noch im 4. Quartal 2019 der Fall war (Exporte +11,9 Prozent, Importe +3,9 Prozent).

Am stärksten betroffen vom Rückgang der Luftfracht war der Flughafen München. Hier ging die Menge um 65,1 Prozent zurück, gefolgt von Frankfurt/Main mit 17,4 Prozent und Köln/Bonn mit 1,7 Prozent. Der Flughäfen Leipzig/Halle konnte die Luftfrachtmenge in den Krisemonaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 3,7 Prozent ausbauen.