Als eines der ersten Unternehmen ermöglichte Postmates Essenslieferungen in den USA per App – jetzt übernimmt Uber das Geschäft. 

Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen schwächelte auch das Geschäft des Fahrdienstvermittlers Uber: In den ersten drei Monaten des Jahres verzeichnete Uber einen Verlust von 2,9 Milliarden Dollar und hatte Entlassungen angekündigt. Nun setze das Unternehmen verstärkt auf den Ausbau seines Essenslieferdienstes Uber Eat – der Umsatz dieses Geschäftsbereichs Uber Eats stieg im selben Zeitraum um 53 Prozent.  

So übernimmt Uber nun das StartUp Postmates für 2,65 Milliarden US-Dollar, melden das Börsen-News Portal Bloomberg sowie die New York Times

Uber und Postmates haben zusammen 37 Prozent Anteil an US-Essensliefergeschäft

Bereits in den vergangen vier Jahren habe es immer mal wieder Übernahmegespräche gegeben, in der vergangenen Woche habe Uber die Gespräche beschleunigt. Kurz zuvor ist die potenzielle Uber-Übernahme des On-Demand-Lieferservices Grubhub gescheitert: GrubHub Inc. ging für 7,3 Milliarden Dollar an den europäischen Konkurrenten Just Eat Takeaway. 

Zusammen würden Postmates und Uber Eats in den USA auf einen Anteil von 37 Prozent in der Nahrungsmittelliefersparte kommen. Der derzeit größte Anbieter ist das Unternehmen DoorDash mit einem Anteil von 45 Prozent, für den Uber somit zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten werde.  

Postmates könnte mit Uber Eats zusammengelegt werden

Postmates wurde 2011 von dem deutschen Unternehmer Bastian Lehmann in San Francisco gegründet. Als eines der ersten Unternehmen realisierte Postmates Essenslieferungen per Smartphone-App. Über die letzten Jahre hatte sich der Wettbewerb für die Kurier-Apps allerdings verschärft. 

Beide Unternehmen hatten die konkrete Ausgestaltung der Übernahme in den US-Medien bislang nicht kommentiert. Der New York Times zufolge werde erwartet, dass Postmates mit Uber Eats zusammengelegt werde. Der Leiter der Uber-Lebensmittel-Liefersparte, Pierre-Dimitri, solle die Geschäfte nach Abschluss der Übernahme verantworten. Bloombergs Quellen zufolge gebe es eine Vereinbarung darüber, dass Bastian Lehmann CEO und auch sein Team das Unternehmen weiterhin als eigenen Dienst fortführen.