Die Österreichische Post kämpft mit einem Corona-Ausbruch in zwei ihrer Paketzentren. Nun wurde der Vorwurf laut, dass Zusteller unbewusst das Virus weiter im Land verbreitet haben.

Das Coronavirus hat Österreich weiter fest im Griff. In zwei Logistikzentrum der Österreichische Post wurden nun 138 neue Infektionen festgestellt. „Die Situation ist in höchstem Maße dramatisch“, wird ein hochrangiger Insider der Post AG bei oe24.at zitiert. Darüber hinaus sollen Zusteller des Logistikers das Virus auch unbewusst im Land verbreitet haben.

Laut dem Merkur sollen Mitarbeiter einer Leiharbeiterfirma sich mit Covid-19 infiziert haben und weiterhin zur Arbeit erschienen sein. So hätte sich das Virus unter den Mitarbeitern im Lager verbreiten können. Auch ist nicht auszuschließen, dass Zusteller während ihrer Arbeit unbewusst bereits erkrankt waren. Bei ersten Tests hat sich herausgestellt, dass nur zehn Prozent der Infizierten auch tatsächlich Symptome aufwiesen.

Soldaten übernehmen die Paketlogistik

In den beiden betroffenen Logistikzentren in Hagenbrunn und Wien wird nun ein „Kompletttausch der Mannschaft“ durchgeführt, wie es vom Konzern in einer Meldung heißt. Alle rund 300 Angestellten aus dem Logistikzentrum Niederösterreich wurden in Heimquarantäne geschickt, noch in dieser Woche soll die gleiche Maßnahme in Wien ergriffen werden.

Um den Betrieb dennoch weiterhin aufrechtzuerhalten, hat die Österreichische Post Hilfe beim Bundesheer beantragt. Die Soldaten haben das Lager in Hagenbrunn bereits desinfiziert, 280 Beschäftigte werden nun außerdem für die Paketlogistik eingesetzt. Die Soldaten werden die Verteilung und Sortierung von Paketen übernehmen, die Zustellung erfolgt aber weiterhin durch Mitarbeiter der Österreichischen Post.