Hat sich die deutsche Post bei ihrer internen Mitarbeiterbefragung zu besseren Ergebnissen geschummelt? Erste Anzeichen weisen auf Manipulationen hin.

Die jährliche Mitarbeiterbefragung bei der Deutschen Post zeigt seit Jahren bereits einen stetigen Trend nach oben. Aber sind die Angestellten mit ihrem Arbeitgeber tatsächlich so zufrieden, wie es die Umfrage widerspiegelt? Laut dem Business Insider könnten daran jetzt ernsthafte Zweifel auftreten. Das Portal soll nach Recherchen herausgefunden haben, dass ein Teil der Fragebögen manipuliert wurde, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Eine Führungskraft in Bremen soll beispielsweise die Bögen von dauerkranken Angestellten selbst ausgefüllt haben, auch in Nordhessen sollen die Umfragen auf diese Art und Weise „frisiert“ worden sein. Deutschlandweit sollen es fast 1.000 manipulierte Antwortbögen sein.

Post-Sprecher bestätigt Auffälligkeiten

Bereits im Dezember soll es nach konzerninternen Untersuchungen zu ersten personellen Konsequenzen gekommen sein. Verschiedene Führungskräfte seien demnach beurlaubt worden. Wie ein Sprecher der Deutschen Post auf Nachfrage von Business Insider bestätigt hat, wurden erste Diskrepanzen bereits festgestellt. „Im Rahmen routinemäßiger Prüfungen der Plausibilität von Rückmeldungen wurden durch den beauftragten Dienstleister (…) erstmals in einzelnen Niederlassungen in Deutschland Auffälligkeiten bei einigen Antwortbögen festgestellt.“ Diese wurden nach eigenen Angaben nicht in die Auswertung mit einbezogen und liegen „im geringen einstelligen Prozentbereich, womit ein repräsentatives und aussagefähiges Ergebnis für die Befragung 2019 weiterhin gegeben“ ist, so der Konzernsprecher weiter. Man werde außerdem prüfen, wie sich solche Vorfälle künftig vermeiden lassen.

Intern wurden auf Grundlage der Mitarbeiterbefragung bereits erste Erfolgsmeldungen verkündet. So soll Brief- und Paket-Produktionschef Thomas Schneider in einer Mitarbeitermail, welche Business Insider vorliegt, von stetigen Verbesserung in verschiedenen Kategorien wie Mitarbeiterengagement oder aktive Führung gesprochen haben.