Die Gehälter von Angestellten bei Post-, Kurier- und Expressdiensten entwickeln sich trotz der steigenden Paketmengen nur unterdurchschnittlich. Das geht aus einer Analyse des Statistischen Bundesamtes hervor.

Der Online-Einzelhandel konnte in den ersten neun Monaten des aktuellen Jahres ein Umsatz-Wachstum von 8,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnen. Ähnlich erging es auch den Post-, Kurier- und Expressdiensten: Zwischen den Jahren 2010 und 2017 schnellte die Bruttowertschöpfung um 28 Prozent auf 17 Milliarden Euro nach oben. Von diesem Wachstum können allerdings nicht alle Beteiligten profitieren. Noch immer entwickeln sich die Bruttomonatsverdienste der Vollzeitbeschäftigen in der KEP-Branche unterdurchschnittlich, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) jetzt mitteilte.

1.000 Euro weniger als in anderen Bereichen

Zwar konnte im Vergleich zum Jahr 2010 ein Anstieg des Bruttomonatsverdienstes um 14,5 Prozent für alle Arbeitnehmer (Vollzeit-, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte) verzeichnet werden, allerdings liegt diese Entwicklung hinter der des gesamten Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungsbereichs (+22,4 Prozent) zurück. Nach Informationen von Destatis verdienten Vollzeitkräfte in der KEP-Branche im Jahr 2018 durchschnittlich 2.826 Euro brutto im Monat, rund 1.000 Euro weniger als die Durchschnittsbeschäftigten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (3.880 Euro).

Wie aus der Analyse außerdem hervorgeht, konnten sich wenige große Unternehmen den größten Teil am Umsatz sichern. Im Jahr 2017 sicherten sich die 30 umsatzstärksten Unternehmen 80 Prozent am gesamten Jahresumsatz (rund 33 Milliarden Euro). Die restlichen acht Milliarden Euro steuerten rund 16.000 kleinere Firmen bei.