In der französischen Hauptstadt stellt Zalando jetzt auch Bestellungen von Adidas zu. Es ist das erste Mal, dass der Online-Modehändler sein Logistiknetzwerk auch für Dritte öffnet.

Pariser Online-Shopper, die bei Adidas Waren bestellen, könnten diese in den kommenden Monaten von Zalando geliefert bekommen. Der Modehändler liefert in der französischen Hauptstadt ab sofort fremd und stellt in einem Pilotprojekt Bestellungen des Sportartikelherstellers zu. Die Pakete werden ebenfalls im Zalando Logistikzentrum bei Paris verpackt und kommen im neutralen Versandkarton bei den Kunden an. Diese erhalten ihre Waren innerhalb eines zweistündigen Lieferzeitfensters noch am selben Tag, spätestens aber am Tag darauf. Das Pilotprojekt ist bereits Anfang August gestartet und soll für die nächsten sechs bis zwölf Monate fortgeführt werden.

„Der Test ist ein wichtiger Schritt im Rahmen unserer Plattformstrategie. Wir freuen uns sehr, mit unserem langjährigen Partner Adidas ein spannendes Modell zu testen, bei dem wir gemeinsam Synergien zum Wohle der Kunden schaffen: Adidas-Kunden profitieren durch schnelle Lieferung, Zalando-Kunden, da wir unsere Same-Day Liefergebiete ausdehnen können“, betont Jan Bartels, Senior Vice President Customer Fulfillment in einer Unternehmensmeldung.

Logistiknetzwerk für Partner öffnen

Im Rahmen des Services Zalando Fulfillment Solutions (ZFS) werden bereits von mehr als 100 Partnern Artikel in den eigenen Logisikzentren des Online-Modehändlers gelagert. Die Kooperation mit Adidas ist allerdings eine Premiere: Zum ersten Mal werden Waren eines Herstellers geliefert, dessen Bestellung nicht über die Zalando-Plattform eingegangen ist, sonder direkt über adidas.fr aufgegeben wurde. „Wir sehen viel Potenzial, Multi-Channel-Modelle mit Marken zu testen, die ohnehin einen Teil ihres Sortiments bei Zalando vorhalten. Indem wir das starke europäische Logistiknetzwerk von Zalando weiter für unsere Partner öffnen, profitieren sie von unserer Logistikexpertise und wir arbeiten gemeinsam effizienter“, so Jan Bartels weiter.

„Keine Angst vor Kannibalisierung“

Den Ausbau der Partner-Programme und Dienstleistungen sieht Bartels als „Win-Win-Situation“, so bei Reuters zu lesen. Man könne so die eigenen Kapazitäten besser auslasten. Der Online-Händler hat in den vergangenen Jahren stark in die eigene Logistik investiert, um vor allem auch durch schnellere Lieferungen die Rücksendequote zu verringern. Dass Zalando sich durch die Kooperation mit Adidas ins eigene Fleisch schneiden könnte, sieht der Senior Vice President Customer Fulfillment nicht als Gefahr. „Wir haben keine Angst vor Kannibalisierung“, betont er. Im Gegensatz zu Adidas biete man viele verschiedenen Marken an. Vom eigentlichen Geschäft werde man aber dennoch nicht abrücken. „Wir wollen kein Logistik-Dienstleister für Dritte werden. Wir bleiben eine Mode-Plattform“, heißt es von Jan Bartels.