Amazon-Boten in Österreich rufen bei erfolglosen Zustellversuchen in den letzten Wochen die Kunden vermehrt direkt an. Der Telefonservice kommt allerdings nicht bei allen Empfängern gut an.

Sind Empfänger von Paketen nicht anzutreffen, wird die betroffene Sendung in den meisten Fällen beim Nachbarn oder in einer Filiale in der Nähe abgegeben. Amazon hat da eine andere Methode. Der Online-Händler übernimmt in Österreich die Zustellung auf der letzten Meile vermehrt selber und schickt eigene Boten, um die Sendungen auszuliefern. Haben die bei ihren Zustellversuchen allerdings kein Glück, wird den Bestellern hinterhertelefoniert, um zu erfahren, was mit dem Paket geschehen soll, wie Der Standard schreibt. Damit wird versucht, die Sendung doch noch irgendwie loszuwerden.

Gemischte Reaktionen auf die Kontaktaufnahme

Das Portal hat auf Facebook seine Leserinnen und Leser befragt, ob sie in der Vergangenheit von den Amazon-Boten angerufen wurden. In den Antworten wird deutlich, wie sehr die Meinungen zum Telefondienst des Online-Händlers auseinandergehen. Während es zahlreiche positive Kommentare darüber gibt („Ja, bereits seit mind. einem Jahr. Ich finde es sehr praktisch, weil ich ihm so sagen kann, wo er das Paket hinterlegen kann.“ oder „Ja, seit Monaten. Finde das recht praktisch, weil man so genaue Instruktionen geben kann, z.B. „Bitte in der Trafik abgeben oder beim Nachbar XY“.) zeigen sich andere Kunden eher genervt. So findet ein User den Service „unglaublich lästig und unnötig“, eine andere Kundin kommentiert die Anrufe mit „sehr nervig“.

Post-Filialen dürfen von Amazon nicht genutzt werden

Warum aber versuchen die Zusteller so verstärkt das Paket an den Mann oder die Frau zu bringen? Amazon kann die nicht zugestellten Pakete nicht einfach in Filialen der österreichischen Post abgeben, der Logistiker verweigere dem Konkurrenten die Nutzung. Das bestätigt auch ein Kommentar auf Facebook: „Sie haben von Amazon aus keinerlei Partner oder Geschäfte wo sie was hinterlegen können“, so eine Nutzerin. Im schlimmsten Fall muss die Sendung also wieder zurück ins Verteilzentrum, was der Online-Händler unbedingt vermeiden will.

Laut Aussage von Amazon wird der Service von den Kunden allerdings positiv aufgenommen. Es konnte festgestellt werden, dass „unsere Mühe geschätzt wird und die Kunden zufrieden sind“, so ein Statement des Konzerns.