Erst vor wenigen Tagen hat die Deutsche Post ihre bislang größte Briefportoerhöhung der Geschichte über die Bühne gebracht. Eine auf der Website des Unternehmens veröffentlichte Preisliste deutet nun auch den Anstieg der Gebühren für Pakete an. Update: In einem Statement hat die DPDHL jetzt einer Preiserhöhung für Privatkundenprodukte widersprochen.

Seit Montag gelten bei der Deutschen Post die neuen Portogebühren. Lange wurde die Preisanpassung angekündigt, im Juni gab es dann von der Bundesnetzagentur grünes Licht für die bislang größte Portoerhöhung in der Konzerngeschichte. Allerdings könnte das Logistikunternehmen schon die nächste Gebührenanhebung planen. Auf der Website der Deutschen Post ist aktuell eine pdf-Datei mit einer Preisübersicht der DHL Pakete zu finden. Die darin aufgeführten Preise liegen teilweise deutlich über den aktuellen Gebühren.

Erhöhung der Paketpreise lediglich verschoben?

In der Preisübersicht steht auf der ersten Seite „Stand: 1. Juli 2019“, in der DHL-Online-Frankierung sind diese allerdings noch nicht hinterlegt. Wie das Portal paketda spekuliert, könnte die Deutsche Post die Anhebung der Paketpreise geplant, dann aber doch verschoben haben. Möglicherweise wäre die Erhöhung von Brief- und Paketgebühren am selben Tag auch zuviel des Guten gewesen. 

Preisliste Deutsche Post
Die aktuellen Paketpreise © Screenshot Deutsche Post DHL Group

Höchstwahrscheinlich hat der Bonner Konzern aber nicht umsonst ein pdf mit neuen Preisen angefertigt, gut möglich also, dass es schon bald neue Paketpreise geben könnte.

Preisliste Pakete Deutsche Post
Die vermeintlich neue Preisliste für innerdeutsche Pakete © Screenshot Deutsche Post DHL Group

Unmut über nicht vorhandene Briefmarken

Bereits im Vorfeld hatte die geplante Briefportoerhöhung für viele negative Stimmen gesorgt, blickt man auf die Facebook-Seite des Unternehmens, wird deutlich, dass sich die Stimmung auch nach der Einführung nicht gebessert hat. So zeigten sich viele Kunden verärgert darüber, dass in einigen Filialen die neuen Marken noch gar nicht vorhanden wären. „Schön wäre es, wenn die Briefmarken auch alle vorrätig in den Filialen angekommen wären“, heißt es beispielsweise von einer Kundin. Ein anderer User merkt an: „Neue Portopreise, aber die passenden Briefmarken sind noch nicht am Schalter erhältlich ... da ist wohl eine Firma von der plötzlichen Preiserhöhung überrascht worden.“ Auch über den Mangel von fehlenden Ergänzungsmarken, um alte, bereits gekaufte Briefmarken weiterhin verwenden zu können, gibt es zahlreiche Beschwerden.

Warum der Start mit den neuen Briefmarken etwas holprig verlief, erklärt die Deutsche Post in einem Statement auf Facebook mit der kurzen Vorlaufzeit: „ ...zunächst einmal möchten wir darauf hinweisen, dass es ein logistischer Kraftakt für die Deutsche Post war, innerhalb kurzer Zeit 940 Millionen Briefmarken drucken zu lassen und an 26.000 Filialen und sonstige Ausgabestellen deutschlandweit auszuliefern. Trotz der – im Vergleich zu früheren Umstellungen – viel kürzeren Zeitspanne zwischen Preisgenehmigung durch die Bundesnetzagentur am 19.06.19 und Inkrafttreten der neuen Porti hat die Deutsche Post es bewerkstelligt, dass die neuen Postwertzeichen pünktlich zum Stichtag 01.07.19 für die Kunden in den Filialen und Ausgabestellen der Deutschen Post vorrätig sind.“

Das auch die Paketpreise ansteigen werden, gab Post-Chef Frank Appel bereits Anfang des Jahres bekannt. Es scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Konzern hier seinen Worten auch Taten folgen lässt.

Update, 04.07.: Deutsche Post widerspricht einer Preiserhöhung

Die Deutsche Post DHL Group hat sich inzwischen mit einem Statement geäußert: „Es hat keine Preiserhöhung für Privatkundenprodukte im Paketbereich stattgefunden. Aufgrund eines technischen Fehlers wurde ein fehlerhaftes PDF mit falschen Preisen online gestellt. Die in der DHL Online Frankierung und auf dhl.de angezeigten Preise waren zu jeder Zeit korrekt. Die fehlerhafte PDF Datei wurde ausgetauscht. Preiserhöhungen werden jedoch - wie in anderen Branchen und bei anderen Dienstleistungen auch - für Pakete auch zukünftig nicht vermieden werden können. Dies ergibt sich allein schon aus notwendigen Investitionen in die Infrastruktur, um die wachsenden Mengen zu bewältigen, Kostensteigerungen aufzufangen und die Mitarbeiter angemessen zu bezahlen.“