Obwohl die Bundesnetzagentur die geplante Briefportoerhöhung vorerst auf Eis gelegt hat, kündigte Post-Chef Frank Appel nun doch eine Anhebung der Gebühren für Anfang des Jahres an.

Werden die Gebühren für das Briefporto bei der Deutschen Post nun doch schneller erhöht als gedacht? Glaubt man Post-Chef Frank Appel, wird die geplante Portoerhöhung nun doch bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres erfolgen. Dann soll ein Standardbrief statt aktuell 70 Cent mit 80 Cent zu Buche schlagen. „Wir hatten dieses Jahr eine Gewinnwarnung. Dadurch haben sich einige unserer Zahlen geändert, die von der Bundesnetzagentur jetzt noch gründlich geprüft werden“, wird Appel bei der WAZ mit Verweis auf ein Interview mit der Bild-Zeitung zitiert.

Umbrüche bei der Deutschen Post führten zum Veto

Erst vor wenigen Wochen hatte sich die Bundesnetzagentur eingeschaltet und bekanntgegeben, der Erhöhung zum Jahreswechsel 2019 vorerst kein grünes Licht zu geben. „Eine endgültige Entscheidung ist wegen der aktuellen Umbrüche bei der Deutschen Post AG nicht möglich“, so der Chef der Netzagentur, Jochen Homann. Die Deutsche Post hatte nach Ansicht der Aufseher keinen hinreichenden Nachweis über die veränderten Kosten und Einsparungen in Folge des Umbruchs dargelegt. Eine endgültige Entscheidung sollte erst Mitte 2019 fallen.

Als Grund für die angestrebte Erhöhung des Briefportos hatte Appel bereits im Sommer die sinkenden Gewinne in der Brief- und Paketsparte angegeben. Die jetzt veröffentlichten Geschäftszahlen für das dritte Quartal des Konzerns haben diesen massiven Gewinneinbruch noch einmal deutlich gemacht. Nun sollen die Gebühren für das Briefporto – trotz des Vetos der Bundesnetzagentur, das Appel lediglich als Verzögerung ansieht – also doch bereits Anfang 2019 angehoben werden.