Im Logistik-Newsflash blicken wir auf neue Streiks bei Amazon, ein Concept Car für die Paketzustellung, Neuheiten von der IAA Nutzfahrzeuge und den 16. ECR-Award.

Amazon: Neue Streiks an zwei Standorten

Verdi hat am 19. September die Amazon-Beschäftigten am Standort Bad Hersfeld zum Streik aufgerufen. Zudem streiken am 20. September die 1.900 Beschäftigten in Kobern-Gondorf ganztätig. Das meldet Golem. Grund für Streiks ist die angekündigte Lohnerhöhung von zwei Prozent, denn für Verdi „und die Amazon-Beschäftigten ist das Lohnniveau des Tarifvertrages für den Einzel- und Versandhandel nach wie vor das Maß", so Verdi-Gewerkschaftssekretär Marcel Schäuble. Laut Verdi würden langfristig Beschäftigte auch mit der Erhöhung 10 Prozent weniger als im Tarifvertrag verdienen, neu eingestellte Mitarbeiter sogar 25 Prozent weniger. Amazon äußerte sich gegenüber FFH zur Kritik, führt dabei aber nur ausweichend die Inhalte der geplanten Erhöhung auf.

DPD und Renault: autonomes Concept Car für die Paketzustellung

Auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover hat die DPDgroup bei der Präsentation des autonomen Concept Cars Renault EZ-Pro konkrete Use Cases für die Paketzustellung mit autonomen Fahrzeugen vorgestellt. Der EZ-Pro ermögliche ganz neue Zustellszenarien vor allem im Innenstadtbereich. Konkret präsentierte DPD zwei Szenarien: Das Fahrzeug wird in einem Verteilzentrum am Stadtrand beladen und fährt dann selbständig zu einem Treffpunkt in der Innenstadt. Erst dort übernimmt der Fahrer das Fahrzeug. Beim zweiten Szenario fungiert der EZ-Pro als mobile Paketstation. Der Empfänger kann dabei Lieferort und -zeit selbst bestimmen und DPD kann neue Optionen für Paketabholung und Retouren anbieten. „Die Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Marken kann zukünftig noch weiter ausgebaut werden. Mit seiner Erfahrung auf der letzten Meile ist DPDgroup der perfekte Partner, um gemeinsam mit uns zukünftige Szenarien zu erarbeiten", so Philippe Divine, Light Commercial Vehicle Strategy Director bei Groupe Renault.

IAA Nutzfahrzeuge: BPW zeigt Frachtverfolgungssystem „Cargo Tracer"

Der Zulieferer BPW präsentiert auf der IAA Nutzfahrzeuge das neue Frachtverfolgungssystem Cargo Tracer. Dabei handelt es sich um eine kleine Box, die am Warenträger oder an der Fracht befestigt wird und Daten wie Position, Temperatur oder Erschütterungen an ein Online-Tool oder direkt an ein ERP- oder Warenwirtschaftssystem sendet. Der Cargo Tracer nutzt dabei Datenfunk auf Ultraschmalband-Technologie-Basis. Der Tracker soll nur rund vier Euro pro Monat und Gerät kosten, so die Verkehrsrundschau. Die offizielle Markteinführung ist für den Dezember geplant.

ECR-Award für Bünting, Nestlé und Henkel

In Wiesbaden hat GS1 Germany zum 16. Mal den ECR Award verliehen. Dabei prämiert die Jury jedes Jahr branchenübergreifende Kollaborationsprojekte mit Vorbildcharakter. Für ihren kollaborativen Erfolg im Bereich digitale Supply Chain erhielten die Bünting Unternehmensgruppe, Nestlé Deutschland und Henkel Laundy & Home Care den Award in der Kategorie „Unternehmenskooperation Supply Side". Mit ihrem Fokus auf die Rampe als logistisches Nadelöhr zwischen Industrie und Handel konnte 17 Prozent Zeiteinsparung bei der Warenannahme erzielt werden. Wie genau das gelang und wer die weiteren Preisträger sind, hat Logistik-heute zusammengefasst.