Lidl wird den für den Einzelhandel gültigen Tarifvertrag auf bei seinen Lagergesellschaften anwenden. Damit vereinheitlicht das Unternehmen seine Tarifstruktur deutschlandweit.

Rund 3.300 Mitarbeiter in 20 regionalen Lagerlogistikzentren sind von der Änderung betroffen: Lidl hat sich entschlossen, mit den regionalen Lagergesellschaften, die die Logistik der Lidl-Filialen übernehmen, den Arbeitgeberverband zu wechseln. Damit soll künftig der für den Einzelhandel gültige Tarifvertrag Anwendung in den Lagergesellschaften finden, wie Logistik Heute berichtet. Den Wechsel will Lidl zum nächstmöglichen Zeitpunkt durchführen.

Bisher kommt Lidl zufolge bei den selbstständigen Lagergesellschaften der Tarifvertrag „Logistik“ an einigen Standorten und der Tarifvertrag „Einzelhandel“ an anderen Standorten zur Anwendung. Das soll nun vereinheitlicht werden. Lidl teilte mit, dass der Wechsel ein „klares Bekenntnis“ zum Flächentarifvertrag „Einzelhandel“ sowie zur Tarifbindung sei. Damit werde letztlich auch das stationäre Geschäft gestärkt.

Gleiche Standards für alle Mitarbeiter

„Mit dem Wechsel wollen wir gleiche Standards für Filialmitarbeiter sowie für die Mitarbeiter, die in den Lagergesellschaften für die Filialbelieferung verantwortlich sind, sicherstellen“, erklärt Marin Dokozic, Geschäftsleitungsvorsitzender Lidl Deutschland. „Unser Ziel ist es, einheitliche Strukturen bei unseren Tarifverträgen einzuführen.“

Der Streit zwischen Logistik- und Einzelhandels-Tarifvertrag führt auch in anderen Unternehmen zu Problemen. Berühmterweise streikt die Gewerkschaft Verdi seit Jahren bei Amazon, um zu erwirken, dass die Mitarbeiter in den Logistikzentren nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt werden. Amazon argumentiert seit jeher, dass es sich bei den Tätigkeiten der Mitarbeiter um reine Logistik-Tätigkeiten handelt. Zu einer Einigung wird es in diesen Fällen wohl nicht mehr kommen.