Flixbus hat sich für viele Reisende inzwischen zu einer echten Alternative für Bahn oder das eigene Auto entwickelt. Dass dabei aber nicht immer alles glattläuft, zeigt jetzt ein Vorfall, der sich bereits Anfang August zugetragen haben soll. 

Eine Fahrt von Berlin nach Warschau startete wie geplant um 6 Uhr früh in der Hauptstadt, allerdings musste auf dem Weg eine Pause eingelegt werden, da die Toilette im Bus verstopft war. An der Raststätte Gemini Krzystof Dolby in der Nähe des Ortes Ruszkow Pierwszy in Polen hielt der Fahrer und informierte die Fahrgäste, dass man eine Pause von 10 Minuten einlegen werde. So weit, so normal.

Wie ein Facebook-User, dessen Mutter ebenfalls an Bord war, nun allerdings in einem Post schildert, verließen daraufhin 13 Menschen den Bus, um die Toiletten an der Raststätte zu nutzen. Nur leider soll der Busfahrer nicht die versprochenen 10 Minuten gewartet haben, sondern fuhr bereits nach wenigen Minuten wieder ab – ohne die 13 Fahrgäste, die ohne Gepäck, Wertsachen und Ausweispapiere auf dem Parkplatz zurückgelassen wurden.

Kundenservice: Reisende sollen 80 Kilometer laufen

Laut dem Facebook-Post hat der Mann daraufhin den Kundenservice von Flixbus informiert, da auch seine Mutter unter den zurückgelassenen Passagieren war. Dieser erwies sich allerdings als wenig hilfreich, die zurückgelassenen Passagiere sollen sich doch einfach in das 80 Kilometer entfernte Lodz begeben. Dort gebe es den nächsten Flixbus-Stopp, wo sich die Reisenden ein neues Busticket kaufen und ihre Reise nach Warschau fortsetzen können, so die Aussage des Kundenservice.

Glücklicherweise konnten die 13 zurückgelassenen Menschen per Anhalter weiterfahren und erreichten so sogar noch vor Ankunft des Flixbuses ihr Ziel. Dort angekommen gab es weder eine Erklärung noch eine Entschuldigung des Busfahrers, allerdings konnten sie so wenigstens ihr Eigentum aus dem Fahrzeug holen.

Fahrgäste haben Teilschuld

Inzwischen hat sich auch Flixbus zu dem Vorfall geäußert und hat sich für das „angesprochene unpassende Verhalten des Fahrers“ entschuldigt. Dennoch sehe man auch eine Teilschuld bei den Passagieren. „Laut den uns vorliegenden GPS-Daten der Fahrt stand der Bus elf Minuten am Rastplatz, bevor er schließlich weitergefahren ist“, wird ein Sprecher bei Web.de zitiert. Es lag also in der Verantwortung der Passagiere, rechtzeitig wieder im Bus zu sitzen. Dennoch wolle sich das Unternehmen nun mit den betroffenen Kunden in Verbindung setzen, um eine Entschädigung aus Kulanz zu prüfen.

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