Die norwegische Halbinsel Stadlandet ist für Schiffe ein heikles Gebiet. Die raue See, vor allem im Herbst und Winter, fordert immer wieder Menschenleben. Norwegen will einen Tunnel bauen, in dem Schiffe die gefährlichen Gewässer umfahren können.

Vor der norwegischen Halbinsel Stadlandet, kurz Stad genannt, liegt der Treffpunkt des Europäischen Nordmeers und der Nordsee. Im Herbst und Winter entstehen an dieser Stelle raue Wasserverhältnisse mit tückischen Kreuzseen, die Seefahrer vor einige Herausforderungen stellen. Für viele Schiffe wurden die Gewässer bereits zum Verhängnis: In dem Gebiet gab es seit dem Zweiten Weltkrieg 46 Havarien, 33 Menschen haben ihr Leben verloren.

Norwegen will nun einen sicheren Weg für Schiffe schaffen: den Stad Skiptunnel. Einen Tunnel, der rund 1,7 Kilometer lang sein soll und Kreuzfahrtschiffen sowie Frachtern genug Platz bieten soll. Der Tunnel soll dafür rund 37 Meter Höhe und 26,5 Meter Breite haben. Die Kosten für ein solches Projekt? 272 Millionen US-Dollar (etwa 252 Millionen Euro). Die Regierung des Landes hat laut The Verge bereits eine Milliarde Norwegische Kronen (rund 109 Millionen Euro) im Haushaltsplan für das Projekt vorgemerkt. Der Bau des Tunnels soll im Jahr 2018 beginnen.

 

Stad Skipstunnel seit 1870 geplant

Das heißt aber noch lange nicht, dass das Projekt damit vor dem Abschluss steht. Bereits im Jahr 2013 berichtete das Luxemburger Tageblatt über den Stad Skipstunnel. Pläne für große Schiffe gebe es demnach bereits seit 1870. Während der Besetzung durch Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg sollte der Tunnelbau begonnen werden, aufgrund des Kriegsendes kam es aber nicht dazu. Damit hat der Tunnel, wie es bei Großbauprojekten so ist, eine längere Planungszeit als der deutsche Langzeitprojekt-Flughafen Berlin-Brandenburg. Doch wenigstens haben die Norweger noch nicht angefangen zu bauen.

Wann genau der Stad Skipstunnel entstehen wird, ist unklar. Der Baubeginn im Jahr 2018 scheint jedenfalls schon länger im Gespräch zu sein. Dann soll der Tunnel innerhalb von vier Jahren fertiggestellt werden und auch größeren Schiffen endlich einen sicheren Weg für dieses Gebiet ermöglichen.