Man könnte meinen, Deutschland spielt bei den Themen Verkehrs- und Transportinfrastruktur in Europa ganz vorne mit. Das ist in vielen Aspekten auch der Fall, wie das aktuelle Transport-Ranking der EU zeigt. Aber nicht in allen.

 

Transport-Ranking in der EU

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Wie steht es um die Verkehrsinfrastruktur in Europa? Die EU-Kommission ist dieser Frage in ihrem jährlichen EU-Transport-Ranking nachgegangen, dessen Ergebnisse nun veröffentlicht wurden. In 30 Kategorien wurden dabei die einzelnen EU-Mitglieder untersucht und verglichen. Ziel der EU ist es, den Binnenmarkt zu stärken, wofür natürlich die Infrastruktur einen wichtigen Aspekt darstellt.

Jedes einzelne EU-Land kann im sogenannten Scoreboard eingesehen und das Abschneiden in den einzelnen Kategorien mit anderen Ländern verglichen werden. So hat die EU-Kommission zum Beispiel auch Aspekte wie Investitionen in die Infrastruktur, Forschung und Innovationen, wie auch Zufriedenheitsfragen der Bevölkerung mit den Strukturen untersucht.

Verkehrssicherheit lässt in Deutschland nach, Bulgarien besonders offen für Wettbewerb

Deutschland schneidet in der Untersuchung erwartungsgemäß gut ab und landet insgesamt auf Platz drei. In Sachen Forschung und Investitionen in die Entwicklung innovativer Projekte für die Verkehrsinfrastruktur ist Deutschland auf dem ersten Platz. Eines hat sich aber in Deutschland verschlechtert: So fand die Studie heraus, dass die Verkehrssicherheit hierzulande in den vergangenen Jahren abgenommen hat. Übrigens hat die Verkehrssicherheit demnach auch in Frankreich abgebaut.

Geht es nach der Zufriedenheit der Bevölkerung mit den Verkehrsmitteln, dann landet Österreich ganz vorne und Bulgarien auf dem letzten Platz. Deutschland kann sich hier den dritten Platz ergattern, noch hinter Luxemburg.

Andererseits ist das Geschäft mit Frachttransport über den Schienenverkehr in Bulgarien besonders offen für Wettbewerb. Hier belegt Bulgarien den dritten Platz, Deutschland den zehnten. Obwohl laut der EU der Wettbewerb im Frachtgeschäft über die Schiene auch in Deutschland zunimmt, ebenso wie übrigens im Transport des Personenverkehrs, wo gerade mit Locomore ein neuer Konkurrent der Deutschen Bahn an den Markt gegangen ist.

Geht es darum, welches Land die meisten Neuwagen mit alternativen Kraftstoffantrieben hat, dann landet Italien auf dem ersten Platz in Europa. In keinem anderen Land wurden so viele Neuwagen mit Flüssiggas- und Erdgasantrieb wie in Italien verkauft.