Ist der Kunde zu Hause oder soll die Sendung lieber an den Arbeitsplatz gesendet werden? Weiß der Paketdienst die Antwort, kann er sich viel Zeit und Geld bei der Zustellung sparen. Dafür testet die DHL gerade einen Algorithmus in Irland.

 

DHL setzt auf Big Data

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DHL arbeitet wie andere Paketdienste auch daran, die Effektivität der eigenen Lieferstrategien zu optimieren. Aktuell arbeitet die DHL daran, die Ausfahrten mit Hilfe von Big Data zu verbessern. Konkret möchte das Unternehmen schon vor Beginn seiner Paketfahrten, Pakete in zwei Kategorien einteilen: Pakete, die an Geschäftsadressen gesendet und Pakete die an Wohnadressen geliefert werden sollen. Derzeit läuft dazu ein Pilotprojekt in Irland.

Für Paketdienste macht es einen Unterschied, ob der Kunde gerade am Arbeitsplatz anzutreffen ist, oder zu Hause. Denn je nachdem ändern sich die Uhrzeiten, in welchen der Kunde wo anzutreffen ist. Tagsüber ist es wahrscheinlicher, ihn am Arbeitsplatz anzutreffen. Nach dem Feierabend macht es wiederum mehr Sinn, das Paket nach Hause zu liefern.

Optimierung der Zustellrouten

Mit Hilfe einer Big Data-Software und dem Unternehmen Teradata arbeitet die DHL deshalb daran, ihre Paketsendungen bereits im Vorfeld danach zu sortieren, wohin sie geliefert werden sollen. Das trifft nicht nur auf nationale, sondern vor allem auch auf internationale Zustellungen zu, heißt es in einem Bericht von GlobalTrade. Deshalb testet die DHL in einem Pilotprojekt in Irland das automatisierte Errechnen und Einordnen von bevorstehenden Zustellungen, sodass die Paketboten wissen, ob Pakete an den Arbeitsplatz oder nach Hause geliefert werden sollen.

Die DHL verfügt über eine Datenbank in Bezug auf ihre Arbeit der letzten Jahre in Irland. Dort ist etwa gespeichert, ob die Kunden in der Vergangenheit bei der Zustellung nicht zu Hause waren oder ob sie unter ihrer Geschäftsadresse nicht erreichbar gewesen sind. GlobalTrade spricht von 900.000 Zustellungen in Irland in den vergangenen fünf Jahren, zu denen die DHL Daten gespeichert hat.

Diese Daten soll eine Big Data-Software durchforsten und auf deren Basis errechnen, ob die Sendung an eine Geschäftsadresse oder nach Hause gesendet werden soll. Das Projekt wird weiterhin getestet und wenn es erfolgreich ist, auf 37 Länder ausgeweitet, in welchen die DHL aktiv ist.