Die Liefer- und Beschaffungszeiten stehen häufig im Unternehmensbrennpunkt. Oft besteht hier Optimierungsbedarf. Und ist die Ware erst einmal eingetroffen, gilt es, diese umgehend verfügbar zu machen.

Die Supply Chain, die den Einkauf / Vertrieb, die Lieferanten und die Logistik verzahnt, hat somit einen erheblichen Einfluss auf die Folgeprozesse im Wareneingang und auf die Durchlaufzeiten.

Ist die Logistik zwischen dem Einkauf und der Supply Chain gefangen?

Im Wareneingang beginnen die operativen physischen Tätigkeiten. Die Waren sollten umgehend zugeordnet werden können (z.B. keine Order / kein Wareneingang). Wenn die Artikel ordnungsgemäß und mit allen notwendigen Daten angelegt worden sind, können diese auf Qualität / Quantität und korrekte Lieferung geprüft und somit erfasst werden. Je nach Situation in der Logistik, werden sie dann für die kommenden Prozesse vorbereitet.

Da diese Tätigkeiten nicht immer reibungslos verlaufen, ist es wichtig, schon im Vorfeld alle benötigten Daten zu pflegen. Dies vermeidet unnötige Rückfragen und beschleunigt die internen Prozesse.

Hilfreich sind dabei Daten wie ein Lieferantenscoring, das z.B. die Liefertreue des Lieferanten berücksichtigt. Hierdurch kann in der Logistik erkannt werden, wie aufwendig etwaige Qualitäts- und Quantitätskontrollen ausfallen.

In der direkten Kommunikation mit dem Einkauf und / oder Vertrieb können auch Wareneingangsprioritäten vergeben werden, was für die weitere Abarbeitung der Wareneingänge ebenfalls hilfreich ist.

Am Anfang stehen immer die richtigen Fragen, bevor es Antworten darauf geben kann

Folgende Fragen können im Vorfeld hilfreich sein:

• Wie sehen die Optimierungen zu Beginn des Prozesses, nämlich im Einkauf, aus?
• Wie gestaltet sich der Dialog mit dem Lieferanten in der Anlieferungssituation und in der Anlieferungsqualität?
• Hat der Einkäufer die Möglichkeit, sich die Ware direkt und vor Ort anzusehen, um dann ggf. in den Dialog mit seinem Lieferanten gehen zu können?
• Werden Artikel Ihren Ansprüchen entsprechend sortenrein, versandfähig, einlagerfähig und barcodiert angeliefert?

Kurz: Gibt es eine aktive Mitgestaltung seitens der Logistik und ein permanentes Feedback zwischen Einkauf und Logistik?

Auf die Balance zwischen der Datenflut in den IT-Systemen und persönlichen Austausch kommt es an

Die Logistik ist inzwischen in vielen Unternehmen dem Nischendasein entwachsen und gilt als Kernkompetenz. Das bietet eine gute Grundlage.

Auf dieser Basis ist es ratsam, Optimierungen gemeinsam mit dem Einkauf in einem geregelten Austausch mit klar strukturierten Inhalten und verbindlichen Ergebnissen anzustreben.

Die Praxis zeigt, dass…

• die Abstimmung der Anlieferungszeitfenster,

• die Abstimmung der Anlieferungsmengen,

• und die Anlieferqualität (hier hilft ein Lieferantenscoring) auch im Hinblick auf die hauseigenen logistische Prozesse

… über eine reibungslose Wareneingangssteuerung entscheiden.

Und: Ist auch an die berühmten Ausnahmen gedacht? Denn nicht jeder Lieferant kann permanent alle Anforderungen erfüllen. Hierbei ist es empfehlenswert, den Mehraufwand intern zu bemessen, um sie z.B. bei der Preisgestaltung mit dem Lieferanten oder in den internen Kostenblöcken berücksichtigen zu können.

Nur wenn all diese Optimierungsmöglichkeiten in regelmäßigen Abständen hinterfragt und gelebt werden, können diese dauerhaft zu verbesserten Prozessstandards führen.