Über den Paketkasten der Deutschen Post wird in der Branche viel diskutiert. Klar ist, dass vor allem die Deutsche Post selbst von der Innovation profitiert. Doch wie können auch andere Logistiker auf den Innovationszug aufspringen?


Vielleicht haben sie es schon gehört. Seit Mai 2014 ist es möglich einen Paketkasten der Deutschen Post zu bestellen. Diese können für ab ca. 100 € gekauft oder nach einem Mietmodell für rund 2 Euro monatlich erworben werden.

Die Vorteile der Paketkästen für die Branche

Denn wer kennt es nicht: Die langersehnte Bestellung ist auf dem Weg und abends gibt es dann die Ernüchterung. Statt der Ware ist eine Zustellbenachrichtigung im Briefkasten, mit der Mitteilung dass die Lieferung aus welchen Gründen auch immer nicht zugestellt werden konnte.

 

Hinzu kommt: Mit dem Paketkasten kann Ware sowohl angeliefert, als auch versendet werden. Somit kann sich der Kunde auch die Fahrt zur nächsten Postfiliale sparen.

 

Was zum einen weder im Interesse des Zustellers ist, ist natürlich auch nicht im Interesse der

E-Commerce Kunden und natürlich erst recht nicht im Sinne der Versandhandelsunternehmen. Vor allem weil in den heutigen Logistikzentren der E-Commerce Unternehmen alles nach den Regeln „Qualität und Geschwindigkeit“ ausgerichtet ist.

 

Denn: Mit jedem Tag an Paketlaufzeit, steigt auch überproportional das Risiko einer Retoure.

Nachfrage nach Paketkästen der Deutschen Post ist hoch


Bei gut 3,4 Mio. zugestellten Paketen pro Tag durch die DHL ist somit der Hebel immens groß, zum einen mehrfach Zustellversuche weiter erfolgreich einzudämmen, und zum anderen zu einer höheren Kundenzufriedenheit beizutragen.

 

Somit ist es kaum verwunderlich, dass die Deutsche Post erfreuliche Zahlen meldet, was die Bestellungen der Paketkästen angeht.

 

Aus Sicht der Konkurrenz, die durch alternative Methoden ebenfalls an einer ständigen Verbesserung der Zustellqualität arbeitet, ist natürlich dennoch Eile geboten.

 

Denn sollte sich das Modell des Paketkastens weiter durchsetzen, werden potenzielle Kunden wohl kaum bereit sein, sich mehrere Kästen in den Vorgarten zu stellen. Somit gilt hier wohl erst recht die bekannte Regel „wer zuerst kommt mahlt zuerst“.

 

Zumal seitens der Post eine Öffnung des Modells, für konkurrierende Frachtführer, lt. eigenen Aussagen weiterhin nicht geplant ist.

Alternativen zum Paketkasten werden gesucht

 

Interessant ist sicherlich auch die weitere Entwicklung, da das Modell stark auf Ein- oder Mehrfamilienhäuser und deren Besitzer oder Mieter ausgerichtet ist, und gerade hier gibt es ja durchaus auch funktionierende Alternativen wie z.B. den Garagenvertrag.

 

Somit bleibt es spannend wie die Entwicklung zum Beispiel in den Ballungszentren vorankommt, und welche Alternativen zukünftig dafür entwickelt werden. Denn besonders hier sind Mehrfachzustellungen aufwendig. Erste Alternativen wurden in den letzte Wochen ja schon in der Presse vorgestellt.

 

Innerhalb der Facharbeitskreise Logistik wird schön länger diskutiert, dass ein Umdenken der Frachtführer im Rahmen der B2C-Zustellungen stattfinden muss. Denn die Zustellungen erfolgen in der Regel morgens, was für Unternehmen zwar zwingend erforderlich ist, im Endkundenbereich aber wenig nachvollziehbar scheint.

 

Somit werden seitens der Versender weitere Alternative die einer besseren Zustellquote dienen, sicherlich weiter begrüßt.