Die KEP-Branche wächst vor allem dank des boomenden Online-Handels und den dadurch wachsenden Aufträgen. Das zeigte die Vorstellung der aktuellen KEP-Studie 2016 in Berlin. Auch über das Unternehmen Amazon und dessen zunehmender Marktmacht wurde auf der Konferenz diskutiert.

Der Biek hat die KEP-Studie 2016 vorgestellt.

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Der Bundesverband Paket & Expresslogistik hat gemeinsam mit KE-Consult Kurte & Esser in Berlin die jährliche KEP-Studie vorgestellt. Der Verband blickt nach eigenen Angaben auf ein „höchst erfolgreiches“ Jahr 2015 zurück. So wurden 2015 der Studie zufolge mehr als 2,95 Milliarden KEP-Sendungen in Deutschland versendet, 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Eine besondere Rolle kam dabei dem Online-Handel zu, der alleine für rund 10 Prozent mehr Sendungen im vergangenen Jahr sorgte. Bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin wurde wenig überraschend auch viel über Amazon und dessen Marktmacht diskutiert.

Bis 2020 rund 3,8 Milliarden Pakete prognostiziert

Man merkte, dass es für BIEK-Vorstand Florian Gerster ein Reizthema ist. Mehrmals betonte er, dass Amazon zwar mächtig sei, aber nicht zum KEP-Dienstleister werden könne und wolle. Dafür seien die KEP-Unternehmen in Deutschland zu gefestigt. Dass die KEP-Branche erfolgreich ist, belegen die vorgestellten Zahlen.

Die KEP-Branche beschäftigt derzeit rund 209.000 Mitarbeiter und präsentiert sich als Jobmotor, der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent auf mehr als 17,4 Milliarden Euro an. Besonders interessant: 54 Prozent dieses Umsatzes wird vom Paketmarkt erwirtschaftet.

Online-Handel als treibende Kraft

Vor allem die 2,95 Milliarden KEP-Sendungen aus dem vergangenen Jahr beeindrucken. Allerdings konnten oder wollten die Anwesenden nicht genau sagen, wie hoch dabei der Anteil an Aufträgen von Amazon ist: In der Branche schätzt man ein Drittel, genaue Zahlen gibt es nicht. Dennoch blickt man positiv in die Zukunft: Für 2020 prognostiziert der BIEK knapp 3,8 Milliarden Sendungen, vor allem durch den Online-Handel und dessen starkem Wachstum getragen. 

Die B2C-Sendungen konnten bereits im Vorjahr 2014 deutlich zulegen, damals um sieben Prozent. Schon damals war der Online-Handel die treibende Kraft gewesen. Während das Sendungsvolumen an B2C-Sendungen um 10,1 Prozent zunahm, stiegen die B2B-Sendungen im vergangen Jahr nur um 1,8 Prozent.

Der Durchschnittserlös pro Sendung lag im Jahr 2015 bei 5,91 Euro und ist im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken. „Dazu tragen vor allem die Änderungen der Sendungsstruktur der vergangenen Jahre bei. Insbesondere Paketsendungen sind wichtiger geworden. Auch B2C-Sendungen wurden mehr“, heißt es in der Studie des BIEK.

Da auch der internationale Online-Handel wachsen wird, werden auch die internationalen Sendungen zunehmen, das gelte laut BIEK besonders für internationale Paketsendungen. Ihr Anteil lag schon im vergangenen Jahr bei 10 Prozent.

Die komplette Studie finden Sie auf der Seite des BIEK.