Der sachsen-anhaltinische Logistikstandort von Hermes Fulfilment in Haldensleben hat eine hohe Nachfrage an Online-Bestellungen aus dem Fashion-Bereich abzuwickeln. Deshalb wurde jetzt in eine neue Kommissionier- und Sortiertechnik investiert, mit der die tägliche Arbeit vereinfacht und effizienter gestaltet werden soll.

Die Logistikanlage von Hermes Fulfilment am Standort Haldensleben (Sachsen-Anhalt) im Südhafen umfasst 30.000 Quadratmeter und dient der Lagerung der Ware von Fashion-Händlern, die nicht zur Otto Group gehören. Bisher wurden Lagerung und Versand weitgehend manuell bewältigt. Nun wird eine neue Kommissionier- und Sortieranlage in Betrieb genommen, die gut 15 Millionen Euro gekostet hat.

Fahrerloses Transportsystem sorgt für Flexibilität

Das Logistikzentrum bietet insgesamt 600.000 Lagerorte, davon 540.000 für Liegeware und 60.000 für hängende Konfektionen. Diese können künftig dank einem fahrerlosen Transportsystem automatisch umher befördert werden. Die als „Weasel“ bezeichneten Transportsysteme werden dabei elektrisch angetrieben und bewegen sich entlang einer optischen Spur, die bei Bedarf flexibel verlegt werden kann. Dies kommt dem Logistikzentrum Haldensleben insbesondere aufgrund der Spezialisierung auf den Fashion-Bereich zugute. „Sich ständig verändernde Trends bei Fashion-Artikeln und schnelle Kollektionswechsel stellen hohe Anforderungen an die Logistik“, hebt Dieter Urbanke, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hermes Fulfilment hervor.

Standort Südhafen von Hermes Fulfilment
© Hermes Fulfilment | Fördertechnik Südhafen Haldensleben

 Wannenpuffer verbindet Kosmissionierung und Versand

Als weitere Neuerung präsentiert Hermes Fulfilment einen sogenannten Wannenpuffer, der als zentrales Verbindungsstück zwischen den Bereichen Kommissionierung und Paketversand dient. Eine 144 Meter lange Sortieranlage ordnet die Artikel speziellen Kundenfächern zu. Außerdem können Händler via Spezial-Drucker zusätzlich individuelle Grußkarten anfertigen lassen, die sie ihren Tüten und Paketen beilegen. Über ein Förderband wird die fertige Sendung anschließend zum Warenausgang transportiert.

Hermes Fulfilment möchte durch die neue Technik mehr Bestellungen abwickeln können und auch bereits bestehende Arbeitsgänge beschleunigen. Zudem könnten Bestellungen, die noch bis 15 Uhr im Südhafen eingehen, noch am gleichen Tag bearbeitet werden. Dieter Urbanke sieht dadurch Hermes Fulfilment bestens aufgestellt, „die Herausforderungen des modernen E-Commerce“ meistern zu können. „Mit Hilfe der Technik erhöhen wir im Südhafen die Abwicklungskapazität von zwölf auf 35 Millionen Stück pro Jahr“, betont Dieter Urbanke.