Natürlich gehören Hightech-Geräte mittlerweile so unabdingbar in unseren beruflichen und privaten Alltag, dass ein Leben ohne sie kaum noch denkbar erscheint. Dennoch klingen autonome Roboter, die selbstständig Lieferungen übernehmen, für viele immer noch nach Zukunftsmusik. Doch das sind sie nicht. Domino’s Pizza will nämlich die runden Teigplatten bald von selbstständigen Robotern zum Kunden bringen lassen.

Wenn der Pizzadienst klingelt, kann es sein, dass bald kein adretter Lieferjunge mehr vor der Tür steht, sondern ein autonomer Roboter. Denn der US-amerikanische Lieferdienst Domino’s Pizza hat im australischen Brisbane nun tatsächlich den ersten kommerziellen, autonomen Lieferroboter der Welt vorgestellt. Wie Lifehacker.com berichtet, handelt es sich hierbei nicht um eine fiktive Marketing-Kampagne, sondern um einen echten Roboter mit zahlreichen Funktionen: Er soll nicht nur selbstständig navigieren, sondern auch mit Kunden sprechen können.

Liefer-Roboter mit begrenztem Einsatzradius

Um dieses Autonome-Liefer-Roboter-Projekt in die Tat umzusetzen, habe Domino’s Pizza in den vergangenen acht Monaten hart in seinem Innovationslabor gearbeitet – und zwar mithilfe des australischen Technologie-StartUps Marathon Robotics, das im Bereich militärischer Ausbildung aktiv ist. Alles in allem handelt es sich bei dem Roboter namens „DRU“ (Domino Robotic Unit) also um einen Pizza-Liefer-Roboter auf Militär-Niveau, für den man 30.000 Dollar auf den Tisch legen muss.

Der rund 190 Kilogramm schwere DRU arbeitet vollständig autonom, kann bis zu 20 Kilometer in der Stunde zurücklegen und sich sowohl auf Geh-, als auch auf Wander- und Fahrradwegen fortbewegen. Für normale Straßen oder Autobahnen ist der Pizza-Liefer-Roboter allerdings nicht geeignet. Der Einsatzradius ist somit regional stark auf rund 3 bis 5 Kilometer begrenzt.

 

Domino’s Pizza: Lieferroboter, Screenshot von Lifehack.com
Domino’s Pizza: Lieferroboter, Screenshot von Lifehack.com

Um Unfälle oder Störungen zu vermeiden, ist der DRU in der Lage, Hindernisse zu erkennen und diese zu umgehen. Objekte und Abstände werden mithilfe von Lasern und herkömmlichen Sensoren gemessen. Um eine Nutzung in allen Jahreszeiten zu garantieren, wurde das Gerät zudem wasserdicht und wetterfest konzipiert.

Die letzten Meter braucht der Roboter dann doch noch Hilfe

Wie Lifehacker.com weiter berichtet, orientiert sich der Pizza-Liefer-Roboter mithilfe von Sensoren und einer „GPS-Tracking-Technologie powered by Google Maps“. Und obwohl die Anlieferung vollkommen selbstständig abläuft, braucht der DRU auf den letzten Metern doch noch Hilfestellung vom Kunden: Wenn er nämlich an der Zieladresse angekommen ist, wartet er am Straßenrand. Dort können die hungrigen Besteller einen individuellen Handy-Code in das Gerät eingeben, wodurch sich ein integriertes Fach öffnet und die Pizza (sowie Getränke oder weitere Bestellungen) freigibt. Für warme und kalte Lebensmittel gibt es separate Heiz- und Kühlfächer.

Genau wie bei den Drohnen und autonomen LKW gibt es auch hier verschiedene gesetzliche Beschränkungen, die vor dem kommerziellen Einsatz erst überwunden werden müssen. Grundsätzlich klingt der Pizza-Liefer-Roboter allerdings nach einer spannenden Idee, die einer Pizza-Bestellung einen weiteren reizvollen Aspekt hinzufügt.

Die Funktionsweise des DRU hat Lifehacker.com in einem kurzen Video dargestellt: