Bis Drohnen selbstständig Pakete ausliefern, wird noch einige Zeit vergehen. Denn dem Einsatz von Drohnen in der Logistik steht noch einiges im Weg, wie zum Beispiel die Sicherheit. Auf der Logimat hat das Fraunhofer IML jetzt eine rollende Transportdrohne vorgestellt, die das Problem lösen soll.

Auf der Logimat hat das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML einen „R2D2“ für die Logistik vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine rollende Transportdrohne, die die beiden Haupthemmnissen – Energiebedarf und Sicherheit – beim flächendeckenden Einsatz von Drohnen in der Logistik umgehen soll. Denn die „Ball-Drohne“ namens Bin:Go ist aufgrund ihrer Fortbewegung deutlich energieeffizienter als reine „Flug-Drohnen“ und kann zudem gefahrlos zusammen mit Menschen im selben Bereich arbeiten.

Technologie ist flexibel und skalierbar

Das Modell des Fraunhofer IML wiegt 1.500 g und ist vor allem für den dem innerbetrieblichen Transport von kleinen und leichten Gütern bis zu 700 g vorgesehen. Für einen Transportauftrag wird der kleine Transporthelfer mit dem zu transportierenden Gut und Zieldaten ausgestattet und findet autonom seinen Weg ans Ziel. Der Transport erfolgt dabei in erster Linie durch flurgebundenes Rollen, was laut der Forscher wenig Energie verbrauchen soll. Um Höhenunterschiede zu überbrücken, Hindernisse zu überwinden und hohe Regalebenen zu erreichen, werden die Rotoren aktiv und der „Roller“ wird zum „Flieger“. Die Drohne soll auch Abwärtsbewegungen fliegen können.

Wie das Fraunhofer LMI erklärt, ist die Technologie deutlich flexibler und skalierbarer, als bisherige Lösungen wie Rohrpost oder vergleichbare Fördertechnik. Darüber hinaus ist die rollende Transportdrohne wartungsärmer und ihr geringes Gewicht sowie der schützende Käfig gewährleisten einen sicheren Prozessablauf.

3D-gedruckte umlaufende Streben als Schutz

„Die rollenden Transportdrohnen führen ihre Aufgaben autonom aus und organisieren sich im Schwarm selbst. Sie werden so zum ständigen Begleiter und Helfer in allen logistischen Prozessen“, betont Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML. Durch 3D-gedruckte umlaufende Streben ist die Drohne auch in Bereichen einsetzbar, in denen zeitgleich Menschen arbeiten, da das runde Gehäuse Mitarbeiter und Rotoren gleichermaßen schützt.