74 Prozent der befragten Logistikunternehmen hatten im letzten Jahr mit Störungen in der Lieferkette zu kämpfen. Das besagt eine neue Studie der DHL, die einen Einblick in die Gründe für die Probleme gibt und außerdem verdeutlicht, wie diese zukünftig eingeschränkt werden können.

Ausgebrannter LKW

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Eine neue Studie der DHL setzt sich mit der Thematik Lieferketten im letzten Jahr ausführlich auseinander. Sie kommt insgesamt zu dem Ergebnis, dass widerstandsfähige Lieferketten die beste Verteidigung gegen globale Risiken bilden. Die Lieferketten sollten belastbar sein, um auch gegen unerwartete Ereignisse gewappnet zu sein und auf diese Art und Weise viel Geld zu sparen.

74 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, im letzten Jahr von Störungen in den Lieferketten betroffen gewesen zu sein. Dafür sorgten laut DHL insbesondere weltweite Ereignisse wie die Konflikte im Nahen Osten, der Brand im Hafen von Tianjin, Streiks an US-Häfen und weitere globale Katastrophen.

Verluste von mehr als 380 Milliarden US-Dollar

Zwischen 2000 und 2010 sollen die weltweiten Verluste jeweils bei etwa 115 Milliarden US-Dollar gelegen haben. Dieser Wert wurde im Jahr 2011 noch einmal deutlich gesteigert: Dort sollen die Unternehmen rund 380 Milliarden US-Dollar durch Störungen in den Produktions- und Transportprozessen verloren haben. DHL vermutet, dass dieser Wert 2015 noch einmal getoppt wurde.

„Die heutige Wirtschaft gründet auf verflochtenen globalen Lieferketten. Mit den zunehmenden Entfernungen und Komplexitäten entstehen aber neue Risiken: darunter Naturkatastrophen und menschengemachte Krisen, der Klimawandel und soziopolitische sowie ökonomische Faktoren, die von Kriegshandlungen über Streiks bis zu Kriminalität reichen“, meint DHL Chief Commercial Officer Bill Meahl zu den Gründen für die hohen Werte.

DHL Supply Chain Risk Exposure Index

Die Studie kommt dabei auch zu dem Ergebnis, dass Unternehmen das Risikomanagement bewusst in den Mittelpunkt stellen sollten. Dadurch sollen die Chancen gegenüber nicht vorbereiteten Wettbewerbern steigen. „Durch Beschaffungsprozesse mit integriertem Risikomanagement, kollaborative Ansätze und neue Partnerschaften können Unternehmen belastbare und robuste Liefernetzwerke aufbauen“, heißt es in der Studienzusammenfassung.

Ein ganzheitlicher Blick über die Lieferkette sorgt außerdem dafür, dass Risiken identifiziert und in Krisensituationen schnell reagiert werden kann. Dafür hat die DHL unter anderem den Supply Chain Risk Exposure Index ins Leben gerufen. Dieser soll den Unternehmen helfen, Risikokategorien zu berücksichtigen und eine Momentaufnahme des Gesamtrisikos und der standortspezifischen Risiken geben.