Aufgrund des wachsenden Online-Handels wird das Verkehrsaufkommen in den Städten nicht geringer und gleichzeitig aber muss die Erreichbarkeit der Innenstädte gewahrt bleiben, stellt eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik (IML) fest. Am Beispiel der Stadt Bochum werden zukünftige Erfordernisse für die Infrastruktur erläutert.

In den nächsten Jahren müssen sich die Innenstädte auf mehr Güterverkehr einstellen, unabhängig davon, wie die Entwicklung des stationären Handels verläuft. Dieses Ergebnis hält eine IML-Studie bereit, die im Auftrag der IHK Mittleres Ruhrgebiet erstellt wurde. Damit werden im Bereich Verkehr in den nächsten Jahren Themen wie Instandhaltung und bedarfsgerechter Ausbau entscheidend sein, berichtet die DVZ.  

Zu diesem Zweck sollten Wirtschaft und Politik gemeinsam eine Debatte über Strukturanfordernisse in Innenstädten anstoßen und Logistikbeauftragte einsetzen, die darüber Auskunft geben könnten. 

Folgende Maßnahmen seien unumgänglich: Einerseits müssen Lieferzeitfenster in Fußgängerzonen angepasst sowie kostenfreie Liefer- und Ladezonen errichtet werden. Parkhäuser könnten als Umschlagsort genutzt und Halteflächen in ruhigen Fußgängerbereichen errichtet werden.

Prognosen haben auch über die Stadt Bochum hinaus Aussagekraft 

Anhand der Infrastruktur der Stadt Bochum wurden die Untersuchung mit Daten gefüttert. Die Ergebnisse der Untersuchung sind jedoch auf andere Städte übertragbar. Dazu wurden sowohl Handelsunternehmen, als auch Passanten befragt. Die Konsumenten gaben dabei an, dass auch in wenigen Jahren noch drei von vier Personen ungeachtet wachsender E-Commerce-Angebote die Stadt besuchen würden. Dabei sei vor allem angesichts des Alterns der Bevölkerung kaum mit weniger Besucherverkehr zu rechnen und außerdem würde sich auch die Lieferfrequenz der Geschäfte und Online-Händler erhöhen, da kostspielige eigene Logistikflächen eher vermieden werden würden und die Bestellungen eher nach Bedarf erfolgen würden.

Für die Stadt Bochum wurde letztlich doch sogar eine leichte Abnahme des PKW-Verkehrs prognostiziert, während der LKW-Verkehr jedoch zunähme. Denn im KEP-Bereich und somit auch für den Güterverkehr sei mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen zu rechnen, heißt es in der Studie.