Die neue „Logistik und Immobilien 2015“-Studie aus dem Hause Bulwiengesa hat die Anlageklasse Logistikimmobilien fünf Jahre lang aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und 28 Logistikregionen nach ihrer Marktattraktivität definiert. Die Ergebnisse der Studie beziehen sich unter anderem auf die Frage, wer eigentlich Logistikunternehmen in Deutschland baut.

Die von Bulwiengesa in Zusammenarbeit mit dem Immobilienentwickler Goodman, dem Generalunternehmer Bremer, dem Berater Savills und dem Kreditinstitut Berlin Hyp AG erstellte Studie „Logistik und Immobilen 2015“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Transparenz im deutschen Logistikimmobilienmarkt zu erhöhen.

Grundlegend stellt die Studie fest, dass die deutsche Logistikwirtschaft 2014 235 Milliarden Euro und damit fast ein Viertel der er gesamten europäischen Logistikbranche erwirtschaftet hat. Das Wachstum beträgt seit 10 Jahren durchschnittlich 3,3 Prozent. Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass aufgrund der zentralen Lage sowie der sehr guten Verkehrsinfrastruktur Deutschlands, sich diese Entwicklung sehr wahrscheinlich weiter fortsetzen wird.

Logistikimmobilien-Wachstum bei 79 Prozent

Mit Zunahme des E-Commerce steigt auch die benötigte Fläche. Während der E-Commerce seit 2000 jährlich um rund 28 Prozent gewachsen ist, stieg die Anzahl der KEP-Sendungen im gleichen Zeitraum von 1,7 Milliarden auf 2,8 Milliarden und wird 2019 bei 3,8 Milliarden liegen.

Studie Logistik und Immobilien - Anzahl der KEP-Sendungen
© bulwiengesa | Logistik und Immobilien 2015 | Anzahl der KEP-Sendungen in Deutschland in Milliarden, 2000 – 2019

Wo natürlich mehr bestellt und geliefert wird, muss auch mehr gelagert werden. Entsprechend ist die Zunahme der Logistikfläche wenig überraschend. Zwischen 2010 und 2014 wurden in Deutschland über 15,3 Millionen qm Logistikfläche neu errichtet. 2012 wurde mit 3,7 Millionen qm Fläche bereits ein neuer Rekordwert erreicht. Für die vier Jahre beziffert die Studie das Wachstum auf 79 Prozent.

Stellt sich die Frage: Wer baut die Logistikfläche? Laut Studie wurden vier von 10 qm in dem genannten Zeitraum von Projektentwicklern fertiggestellt. Damit ist seitens der Nutzer eindeutig ein Trend zu Mietlösungen von professionellen Anbietern festzustellen. Handelslogistiker realisierten mit einem Viertel ebenfalls einen Großteil der Neubaufläche. Besonders baufreudig sin die Schwarz-, EDEKA- und REWE-Grupp. Als dritter Bauer fungiert die Industrie, die für 16 Prozent der fertiggestellten Flächen verantwortlich ist.

Ausländischer Investitionsanteil verdreifacht

Besonders viel gebaut wird in der Region Rhein-Main/Frankfurt. Die fertiggestellte Neubaufläche beträgt 1,25 Millionen qm. Hannover/Braunschweig, Hamburg und Düsseldorf folgen mit jeweils 800.000 qm Fläche. Auf Platz drei landet die Region A4 Thüringen und Halle/Leipzig, die mit über 650.000 qm sogar Berlin, München und Köln überragen, die allesamt knapp über 500.000 qm Neubaufläche verzeichnen können.

Investitionen im Logistikimmobiliensektor werden zunehmend von internationalen Investoren getätigt. Der Anteil stieg zwischen 2010 und 2014 von 27 Prozent auf fast 70 Prozent und wird laut Studie im laufenden Jahr weiter ansteigen. Dabei sind es vor allem Investoren aus Nordamerika, die ihren Anteil auf über ein Viertel steigern konnten. Seit 2014 ist zudem eine gesteigerte Nachfrage aus dem Nahen Osten und Asien zu verzeichnen.

Logistik und Immobilien
© bulwiengesa | Logistik und Immobilien 2015

Die 170 Seite lange Studie „Immobilien und Logistik 2015“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden.