In diesem Jahr soll das Ticket für den öffentlichen Nah- und Regionalverkehr erst einmal nicht teurer werden.
Bis Ende 2024 soll der Preis für das Deutschlandticket nicht steigen, es bleibt bei 49 Euro. Das hat die Verkehrsministerkonferenz am 22. Januar in einer Sondersitzung beschlossen.
Aufgrund hoher Mehrkosten stand die Finanzierung des im April 2023 offiziell eingeführten Tickets auf dem Prüfstand, zuletzt wurde öffentlich immer wieder über Preiserhöhungen diskutiert. Der Branchenverband der Verkehrsunternehmen VDV hatte beispielsweise im September errechnet, dass für die Finanzierung des Abo-Fahrscheins in diesem Jahr über 4 Milliarden Euro Zuschüsse nötig seien – eine Milliarde mehr als noch im vergangenen Jahr.
Mit dem aktuellen Beschluss habe man nun Klarheit geschaffen, sagt der Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Nordrhein-Westfalens Ressortchef Oliver Krischer (Grüne) nach der Sitzung laut Tagesschau der Deutschen Presseagentur: „Auch wenn in der Öffentlichkeit über Preiserhöhungen ab Mai diskutiert wird, bleibt der Einführungspreis von 49 Euro für das Gesamtjahr stabil.“
Branchenverband rechnet mit finanziellen Risiken für Verkehrsunternehmen
„Das Ticket ist ein absolutes Erfolgsmodell“, betonte der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies. Damit es erfolgreich bleibe, brauche es aber „größtmögliche Verlässlichkeit und starkes Vertrauen“, erklärte der SPD-Politiker. „So kommen wir zu einer noch größeren Marktdurchdringung, also zu noch mehr verkauften Tickets. Das ist wichtig, denn jedes zusätzlich verkaufte Ticket sichert auch die Finanzierung noch besser ab.“ Und das bedeutet auch, dass man keine „unnötigen Preisdebatten“ brauche, so Lies.
Auch aus Sicht des VDV sei der Beschluss der Verkehrsministerinnen und -minister der Länder ein „richtiger Schritt“, um die Attraktivität des Tickets zu steigern und weitere Fahrgäste für dieses zu gewinnen. VDV-Präsident Ingo Wortmann mahnte dennoch: „Aber es fehlen noch die haushalterischen Schritte, die Finanzierungslücke, die uns durch Einnahmeausfälle entsteht, vollumfänglich auszugleichen. Erst wenn aus den bisherigen Prognosen zu möglichen Einnahmeverlusten die Ergebnisse auf Basis der harten Verkaufszahlen vorliegen, wissen wir, ob die Ausgleichszahlungen ausreichen. Das bedeutet bis dahin weitere große finanzielle Unsicherheiten für die Branche.“ Auch der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) erklärte, dass der Beschluss das „Hauptproblem“ noch nicht gelöst habe. „Das Deutschlandticket ist weiterhin nicht auskömmlich finanziert“, so die Kritik des Verbands.
Keine Preisprognosen für die kommenden Jahre
Wie es mit dem Ticketpreis aber ab 2025 und in den Folgejahren weitergehen wird, dazu haben man sich „ganz bewusst“ auf der Konferenz nicht festgelegt, so Oliver Krischer nach Angaben der dpa/ovnista. Unter anderem der Faktor Inflation spiele in die Preiskalkulation mit hinein, hieß es. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter rechnet der Meldung zufolge mit Erhöhungen: „Der Preis wird dauerhaft nicht zu halten sein, aber er wird nicht exorbitant steigen“, so der CSU-Politiker. Bislang würden etwa 10,5 Millionen Menschen das Ticket nutzen, um das Ticket auch künftig finanzieren zu können, seien aber eine Million neue Nutzer:innen nötig.
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Es würden unter Garantie viele umsteigen, wenn man sich auf die Politik verlassen könnte, doch das Hin und Her Gedruckse lässt die meisten zögern. Ich melde schliesslich kein Auto für ein halbes Jahr ab. Die Zeit hat niemand dank unserer Bürokratie!
Warum ein Deutschlandtick et, das trifft den Punkt und das Ziel doch gar nicht?
Welcher Arbeitnehmer aus zb Badem-Württembe rg hat seinen Arbeitsplatz auf Sylt? Welcher Arbeitnehmer aus Köln muss jeden Morgen nach München zur Arbeit und zurück?
Also, REGIONAL, nicht deutschlandweit dafür günstiger als stolze 49 Euro und vor Allem VERLÄSSLICH. Das Problem hätte längst erkannt werden müssen
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