Aktuell findet in Berlin der 32. Deutsche Logistik-Kongress statt. Am gestrigen Eröffnungstag hat die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS, Nürnberg, ihre neuste Ausgabe der „TOP 100 in European Transport and Logistics Services“ vorgestellt.

Die Studie „TOP 100 in European Transport and Logistics Services“ wurde mittlerweile zum 16. Mal veröffentlicht und gilt mittlerweile als Standardwerk der Logistikbranche. Neben den Strukturen und Marktakteuren befasst sich die Studie mit den aktuellen Kennzahlen des europäischen Logistikmarktes. Neben neun Marktsegmenten, unter anderem Stückgut, Kontraktlogistik oder Luftfracht, wurden erneut 30 europäische Länder sowie erstmals die vier wichtigsten verladenden Industriebranchen Konsumgüter, Chemie/Pharmazie, Maschinenbau und Automobil auf Europaebene untersucht. Darüber hinaus liefert die Studie ein Ranking der rund 220 größten Logistikdienstleiser in Europa sowie eine Rangliste der 50 größten Logistikunternehmen weltweit.

Europäisches Wachstum steigt moderat an

In puncto Kennzahlen haben die Autoren der Studie ermittelt, dass der europäische Logistiksektor im Vergleich zu 2013 um 20 Milliarden Euro auf 960 Milliarden Euro gewachsen ist. Das entspricht einem Anstieg von rund zwei Prozent und übersteigt damit laut logistik-heute.de das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes der 28 EU-Staaten zusammen (2014: 1,4 Prozent).

Was die Marktgröße angeht, führt Deutschland mit extremen Abstand. Die Bundesrepublik kommt auf 235 Milliarden Euro, während Frankreichs Marktgröße auf Platz zwei „nur“ rund 125 Milliarden beträgt.

Logistikmarkt-Größe in Milliarden
© Fraunhofer SCS Nürnberg „Top 100 in European Transport an Logistics Services 2015/16“

Der gesamt europäische Umsatz wird zu 50 Prozent von Logistikdienstleistern erzeugt, die andere Hälfte wird hingegen von der verladenden Industrie erwirtschaftet. Die 100 größten Logistikdienstleister in Europa erzielten ein Umsatzvolumen von 223 Milliarden Euro. Dabei vereinen Sie fast die Hälfte (46 Prozent) des durch Outsourcing vergebenen Marktvolumens auf sich.

Deutsche Post DHL weltweit führend

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die nach wie vor anhaltende Relevanz des Online-Handels für die Logistik. Tatsächlich lässt sich der Online-Handel sogar als Haupttreiber des europäischen Transportaufkommens benennen. Entsprechend profitiert auch der Kurier- und Paketdienstmarkt – dieser hat europaweit einen Umsatz von 70 Milliarden Euro erzielt.

Neben den Kennzahlen rankt die Fraunhofer-Studie auch die Marktteilnehmer nach Umsatz. Sowohl in Deutschland, als auch auf europäischer sowie weltweiter Ebene steht die Deutsche Post DHL an der Spitze der Rankings. Beim weltweiten Ranking ist UPS der Deutschen Post DHL jedoch dicht auf den Fersen mit einem Umsatz von 47,9 Milliarden Euro. Für die Deutsche Post DHL wird von den Studien-Autoren ein Umsatz von 48 Milliarden Euro angegeben.