Die Transportkosten für Seefracht haben sich mehr als verdoppelt.

Die Seefrachtkosten erleben aufgrund von Raketenangriffen und Entführungsversuchen auf Containerschiffe im Roten Meer derzeit einen drastischen Anstieg. Laut der internationalen Frachtbuchungsplattform Freightos haben sich die Raten zwischen Asien und Nordeuropa in dieser Woche auf über 4.000 Dollar pro Container verdoppelt. Zwischen Asien und dem Mittelmeerraum stiegen sie sogar auf 5.175 Dollar. Große Reedereien haben Tarife von über 6.000 Dollar für Mittelmeersendungen angekündigt. Die französische Großreederei CMA CGM hat bereits bekannt gegeben, dass ihre Preise für den Transport für einen 40-Fuß-Container zwischen Asien und dem westlichen Mittelmeer ab dem 15. Januar auf 6.000 Dollar angehoben werden – doppelt so viel wie bisher, wie das Manager Magazin schreibt.

Bei verschiedenen Reedereien stehen außerdem Zuschläge von 500 Dollar bis zu 2.700 Dollar pro Container im Raum, was die Preise noch weiter in die Höhe treiben könnte. Trotz des drastischen Anstiegs der Frachtraten liegen die Kosten aber derzeit noch immer unter den pandemiebedingten Rekordwerten von teilweise bis zu 14.000 Dollar pro Container.

Logistiker warnen vor Engpässen

Der Suezkanal, der das Rote Meer mit dem Mittelmeer verbindet, ist ein wichtiger Handelsweg für den Transport von Treibstoff, Lebensmitteln und Konsumgütern nach Europa. Aufgrund von Angriffen im Roten Meer durch die Huthi-Rebellen aus dem Jemen, welche bereits im vergangenen Jahr begannen, meiden große Reedereien wie Maersk und Hapag-Lloyd die Region, wodurch über 180 Schiffe bereits um das Kap der Guten Hoffnung umgeleitet wurden. Diese Umwege verlängern die Fahrzeiten um sieben bis zu 20 Tage.

Durch diese Umleitungen könnte es in den kommenden Wochen zu erheblichen Engpässen kommen, so die Warnung. „Die zusätzliche Vorlaufzeit, die diese Lieferungen aufgrund der unvorhersehbaren Ereignisse benötigen werden, war bei der Planung der Bestände durch Einzelhändler nicht berücksichtigt“, heißt es beispielsweise vom Logistikdienstleister Project44 beim Handelsblatt. Die Lagerbestände sind durch das gerade abgeschlossene Weihnachtsgeschäft ohnehin erschöpft, ab Mitte Februar könnten die Engpässe dann spürbar werden.

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