Nach dem Angriff auf einen Containerfrachter im Roten Meer haben jetzt mehrere Reedereien reagiert und Fahrten gestoppt.

Bei der Durchfahrt durch das Rote Meer wurde am vergangenen Freitag ein Containerschiff der deutschen Reederei Hapag-Lloyd beschossen. Verantwortlich für die Angriffe sollen die schiitischen Huthi-Rebellen im Jemen gewesen sein, sie hatten sich bereits vorher zu zwei weiteren Attacken auf Frachter im Roten Meer bekannt. Nach dem Beschuss soll an Bord ein Feuer ausgebrochen sein, Verletzte habe es nach Medienberichten allerdings keine gegeben.

Nach dem Vorfall ziehen die ersten großen Reedereien nun allerdings ihre Konsequenzen. Sowohl Maersk als auch Hapag-Lloyd haben bereits am Samstag verkündet, die Durchfahrt durch das Rote Meer und den Suezkanal ab sofort für unbestimmte Zeit zu vermeiden. Diesem Beispiel folgten nun auch die weltgrößte Container-Reederei MSC, die italienisch-schweizerische Mediterranean Shipping Company (MSC) sowie die französische CMA CGM. 

Schutz der zivilen Schifffahrt gefordert

Das Rote Meer gilt als eine der wichtigsten Routen für den internationalen Handel. Jedes Jahr fahren tausende Schiffe die Route lang. Dass viele Reedereien nun die Alternativroute um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung nutzen, verlängert die Transporte um einige Tage. Als Reaktion auf die Angriffe fordert der Verband deutscher Reeder (VDR) nun ein internationales militärisches Bündnis zum Schutz der zivilen Schifffahrt im Roten Meer, welches auch die Bundeswehr mit einbeziehen soll. Wie es von Verbandspräsident Martin Kröger heißt, sind die USA, Frankreich und England bereits mit Militärschiffen in der Region präsent. „Insofern sind wir sehr dafür, dass ein Maritim-Bündnis zum Schutz des Seeverkehrs in der Region gegründet wird“, so seine Forderung beim Stern.

Krieg in Israel als Auslöser der Angriffe

Hintergrund der Angriffe auf Containerschiffe ist der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas. Seit Kriegsbeginn haben die Huthi-Rebellen bereits mehrere Schiffe angegriffen und drohen, „jedes Schiff auf dem Weg nach Israel anzugreifen, solange nicht die Einfuhr von Lebensmitteln und Medikamenten in den Gazastreifen erlaubt wird“, schreibt der Stern dazu.