Lastwagenfahrer sind erneut in den Streik getreten und fordern damit ausstehenden Lohn ein.

Am vergangenen Freitag sind erneut zahlreiche Fernfahrer in den Streik getreten. Auf der Raststätte Gräfenhausen an der Autobahn 5 bei Darmstadt versammelten sich zunächst 80 Teilnehmer, mittlerweile sind es rund 120 Fahrer aus Osteuropa, die ihre Arbeit aus Protest niedergelegt haben. Die Lkw-Fahrer stammen nach Informationen der Deutschen Verkehrszeitung aus Georgien, Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, Kirgisien, der Ukraine und von den Philippinen und fordern von ihrem Arbeitgeber, einem polnischen Speditionsunternehmen, noch ausstehenden Lohn ein. Nach eigenen Angaben warten manche Fahrer bereits seit fünf Monaten auf ihr Geld, es geht um Beträge von teilweise mehreren tausend Euro.

Unterstützung aus Deutschland

Bereits im April sind Fahrer derselben Spedition wegen nicht gezahltem Lohn ebenfalls an der Raststätte Gräfenhausen in einen wochenlangen Streik getreten, schon damals erhielten sie Unterstützung vom DGB-Beratungsnetzwerk Faire Mobilität, das den Arbeitnehmern auch diesem Mal wieder zur Seite steht. 

Bislang ergaben sich die Verhandlungen mit dem Unternehmen aus Polen allerdings schwierig. „Ich weiß noch von keinem Fahrer, der in dieser Woche von einem Zahlungseingang erzählt hätte“, so Anna Weirich vom Netzwerk. Fahrer, die bereits vergangene Woche in den Streik getreten sind, hätten ihr Geld allerdings bekommen und seien schon wieder unterwegs.

Spedition fordert Gegenleistung

Der Konzern hat ebenfalls betont, dass man großes Interesse an einer einvernehmlichen Einigung mit den Fernfahrern hat, diese allerdings dem Unternehmen auch entgegenkommen müssten. So haben in den vergangenen Tagen bereits einige Fahrer Fahrzeuge und dringend benötigte Ladungen wieder an das Transportunternehmen übergeben. 

Sollten die noch ausstehenden Gehälter allerdings nicht bezahlt werden, so wird es wohl kein baldiges Ende des Streiks geben.