Die ersten automatisierten LKW haben bereits ihre Bahnen in Deutschland gezogen. Gemeinsam arbeiten Audi, Daimler und BMW an der Zukunft der automatisierten Fahrzeuge in Deutschland. Das Bundeskartellamt hat dafür jetzt sein grünes Licht gegeben.

Das Bundeskartellamt hat die Übernahme des Kartendienstes Here von Nokia durch die Automobilhersteller BMW, Daimler und Audi freigegeben. Das teilte das Kartellamt in diesen Tagen mit. Die drei Autobauer übernehmen das Unternehmen zu gleichen Teilen und bereiten sich so offenbar gemeinsam auf die Zukunft des automatisierten Fahrens vor.

Das automatisierte Fahren wird die Logistik in Zukunft verändern. Zumindest deutet das große Interesse der Autohersteller daraufhin. Allen voran Daimler, das erst kürzlich öffentlich einen selbstständig fahrenden LKW auf deutschen Autobahnen getestet hat. Auch dass dabei Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann mitfuhr, zeigt, dass das Interesse gegeben ist.

Übernahme des Kartendienstes Here

Dass die Autohersteller dabei eng zusammenarbeiten könnten, war bislang noch nicht klar. Doch die gemeinsame Übernahme von Here scheint dies anzudeuten. Denn wie es in der Mitteilung des Bundeskartellamtes heißt, ist Here nicht nur ein Kartendienst, sondern auch ein wichtiger Teil auf dem Weg zum automatisierten Fahren.

„Here und das niederländische Unternehmen TomTom sind neben Google die einzigen Unternehmen, die digitale navigationsfähige Daten mit geografischer Abdeckung der Gebiete des EWR herstellen“, heißt es weiter in der Mitteilung. Dabei spielt jedoch Google für die Automobilhersteller als Partner keine Rolle, denn Google arbeitet selbst an automatisierten Fahrzeugen. Deshalb war die Übernahme von Here für die Hersteller so wichtig.

Bedeutung von Here bei der digitalen Revolution der Mobilität

„Here wird eine Schlüsselrolle bei der digitalen Revolution der Mobilität spielen und dabei hochpräzise Karten mit Daten aus dem Fahrzeugumfeld kombinieren, um das Fahren für alle sicherer und einfacher zu machen“, sagte Harald Krüger, Vorsitzender des Vorstands der BMW AG.

Ähnlich sieht es auch der Partner Audi. „Here wird seinen Nutzern immer bessere Produkte anbieten und das hochautomatisierte Fahren sowie ortsbezogene Dienste einen Schritt weiter voran bringen. Mit dem steigenden Volumen der Daten aus dem Fahrzeugumfeld wird das Serviceangebot komfortabler, vernetzter und noch stärker auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten“, sagte Ulrich Hackenberg, Mitglied des Vorstands der Audi AG.