Welche Auswirkungen haben die aktuellen Geschehnisse auf die Logistik der deutschen Online-Händler? Die aktuelle Händlerbund-Studie gibt Aufschluss.

Bereits zum sechsten Mal in Folge hat der Händlerbund seine Logistik-Studie rund um die Themen Versand, Retouren und Verpackung durchgeführt. Noch immer belasten bei einem Großteil der Händler die aktuellen Krisen wie Inflation (74 Prozent) und Krieg (55 Prozent) das Geschäft. Die Corona-Pandemie hat dagegen kaum noch Auswirkungen auf die hiesigen Händler, so die zentralen Ergebnisse der Befragung, welche bis Ende Mai 2023 und im Zeitraum von sechs Wochen unter 128 Online-Händlern durchgeführt wurde.

Auch die Rohstoffknappheit trifft mit 56 Prozent nach wie vor mehr als die Hälfte aller Händler. In diesem Bereich konnte zum Vorjahreszeitraum allerdings eine Entspannung registriert werden, 2022 gaben noch 70 Prozent der Teilnehmer an, mit Materialengpässen zu kämpfen. Für 67 Prozent liegt die Lösung für dieses Problem in der Wiederverwendung von Verpackungen, 26 Prozent setzen als alternatives Verpackungsmaterial.

Problemkind Retouren sorgen für Minusgeschäft

Abseits vom tagesaktuellen Weltgeschehen stellen nach wie vor die Rücksendungen die hiesigen Online-Händler vor große Herausforderungen. Mit 57 Prozent berichtet über die Hälfte der Befragten von Retouren, die entweder beschädigt, beschmutzt oder nicht in einwandfreien Zustand zurückkommen. Im Schnitt ist laut Angaben der Unternehmen davon fast jedes fünfte Paket betroffen und sorgt dabei für erhebliche finanzielle Einbußen. Daraus resultieren für 51 Prozent der Verkäufer ein Minusgeschäft. Geschuldet ist dies unter anderem auch den verbraucherfreundlichen Regelungen zum Widerrufsrecht, die viele Händler zwingen, auch Retouren dann anzunehmen, wenn diese beschädigt oder abgenutzt zurückkommen. „Wir appellieren deshalb erneut an Verbraucher, mit Waren gewissenhaft umzugehen und Retouren möglichst zu vermeiden, indem jeder Bestellung eine Kaufabsicht zugrunde liegt“, so Händlerbund CEO Tim Arlt.

Beim Thema Verpackungen spielen auch immer mehr nachhaltige Alternativen eine große Rolle. Obwohl die Kosten nach wie vor der wichtigste Entscheidungsfaktor bei der Wahl von Versandverpackungen sind (66 Prozent), stieg die Zahl der Händler, die ihre Versandmaterialien umweltfreundlicher gestalteten, mittlerweile auf 61 Prozent an.

Hermes und UPS auf dem Vormarsch

Den Titel um die beliebtesten Versanddienstleister konnte auch in diesem Jahr die DHL mit 82 Prozent einheimsen. Allerdings gewinnen auch andere Logistiker immer mehr an Sympathie. So konnten Hermes (19 Prozent) und UPS (21 Prozent) deutlich zulegen. 

Die gesamte Studie mit weiteren spannenden Erkenntnissen können Sie kostenlos unter folgendem Link herunterladen:

Zur Logistik-Studie 2023