Weltweite Probleme beeinträchtigen aktuell auch die Logistik vieler Online-Händler. Die beweisen aber einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit.

Nach dem Höhepunkt der Corona-Pandemie kamen die Lieferengpässe, dann der Ukraine-Krieg und damit einhergehend die Rohstoffknappheit. Der E-Commerce befindet sich aktuell wie die gesamte Welt in einem Krisenmodus, welcher sich natürlich auch auf die Logistik auswirkt. Mit der aktuellen Logistik-Studie des Händlerbundes soll ein Stimmungsbild der Branche gezeichnet werden. Dafür wurden 269 Händler zu aktuellen Themen wie Krieg, aber auch Nachhaltigkeit und Retouren befragt.

Aus den Ergebnissen geht hervor, dass die Corona-Pandemie noch immer das Geschäft der deutschen Online-Händler maßgeblich beeinflusst. 74 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass Corona nach wie vor ihr Geschäft beeinträchtigt, Beschaffungsprobleme (75 Prozent) und Schwierigkeiten im Versand (53 Prozent) stellen für die Verkäufer ebenfalls ein großes Hindernis dar. Auch die Rohstoffknappheit stellt Händler derzeit vor große Probleme. Laut der Händlerbund-Logistik-Studie sind davon derzeit 70 Prozent betroffen. Hier zeigt sich aber auch die Anpassungsfähigkeit der Branche, denn 90 Prozent haben Alternativen gefunden und können ihr Geschäft trotz der Schwierigkeiten fortführen. 

Minusgeschäft durch Retouren rückläufig

Zum aktuellen Weltgeschehen, das die Branche beeinflusst, hat der Händlerbund in seiner Befragung auch erneut das Dauerthema Retouren behandelt. Zwar erhielten 2022 noch immer 54 Prozent der Händler beschädigte Retouren, im Vergleich zu 2020 (67 Prozent) ging dieser Wert allerdings zurück. Auch verzeichneten mit aktuell 46 Prozent weniger Händler ein Minusgeschäft durch Rücksendungen, als dies noch 2020 der Fall war (58 Prozent).

Beim Thema Verpackungen legen Online-Händler den Fokus verstärkter auf Nachhaltigkeit. Zwar sind noch immer Sicherheit mit 50 Prozent und Kosten mit 54 Prozent die wichtigsten Faktoren bei der Wahl der Verpackung, mit 43 Prozent legen aber inzwischen fast die Hälfte der Verkäufer großen Wert auf wiederverwendbares und umweltfreundliches Material.

Ausfälle minimieren: Händler setzen auf mehrere Versanddienstleister

Wie schon in den Jahren zuvor nutzen auch 2022 ein Großteil der Studienteilnehmer DHL als Versanddienstleister. Mit 88 Prozent geht DHL als klarer Sieger hervor, dahinter folgen die Deutsche Post mit 48 Prozent und DPD mit 30 Prozent. Allerdings setzen die meisten Händler (64 Prozent) nicht nur auf ein Logistikunternehmen, sondern nutzen mehrere Dienstleister, um Ausfälle zu minimieren. Bei der Auswahl dieser stehen für die Händler Zuverlässigkeit (88 Prozent), Sendungsverfolgung (77 Prozent) und ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis ganz oben.

Als eher unwichtig werden Same-Day-Delivery, eine CO2-neutrale Zustellung und eine Schnittstelle zum Shopsystem bewertet.

Weitere Einblicke rund um die Logistik in Krisenzeiten gibt es in der aktuellen Logistik-Studie des Händlerbundes.

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