Die Schweizer Bundesbahnen, die Schweizer Post und der Online-Händler Migros haben gemeinsam das neue Pilotprojekt "Speedy Shop" gestartet. Kunden sollen mobil online bestellen können und bekommen die Waren direkt an den Züricher Hauptbahnhof zugestellt - innerhalb von nur 30 Minuten, nach Eingang der Bestellung.

Migros Filiale in der Schweiz

(Bildquelle Shop: Martin Good via Shutterstock.com)

In der Schweiz wird ein neues Experiment im Bereich Online-Handel ausprobiert. Der Kunde bestellt online und soll die Waren binnen 30 Minuten abholen können. Möglich ist das dank einer Kooperation zwischen dem Schweizer Online-Händler Migros, den Schweizerischen Bundesbahnen und der Schweizerischen Post.

Der Kunde wählt aus 1.000 Produkten aus

In den Zug einsteigen, im Smartphone eine Online-Bestellung abgeben und die Produkte 30 Minuten später am Hauptbahnhof in Zürich abholen. So sieht das Projektziel des neuen Pilotprojektes „Speedy Shop“ aus. Der Kunde kann dabei aus 1.000 Produkten auswählen.

Im Moment wird das Projekt nur am Züricher Hauptbahnhof getestet und soll für die nächsten neun Monate laufen. Zeigt sich das Projekt aus Sicht der beteiligten Partner erfolgreich, dann könnte es dauerhaft eingeführt werden. Dann soll es neben Migros noch weitere Händler geben und die Kunden können ihre Ware an bis zu 50 Bahnhöfen in der Schweiz abholen.

Für die Logistik ändert sich durch diese Art des Einkaufens einiges: Die Waren müssen nicht mehr zum Kunden gebracht werden, sondern werden direkt von den Filialen aus an den entsprechenden Bahnhof geliefert, bzw. gleich in der Nähe gelagert. Der Kunde holt die Ware dann selbst aus einem Paketautomaten ab.

Nicht abgeholte Ware wird entsorgt

Experten begrüßen bereits das neue Projekt: „Die Zeit zwischen Bestellung und Auslieferung ist bei solchen Konzepten ein Schlüsselfaktor. Bei diesem neuen Angebot beträgt sie nur 30 Minuten. Das ist sehr schnell und auch im internationalen Vergleich eine Bestmarke. Selbst Amazon ist noch nicht auf diesem Wert. Der Pendler kann wirklich die Zugfahrt nutzen, um die Produkte auszuwählen und zu bezahlen“, sagte der E-Commerce-Experte Thomas Lang.

Im Moment hakt das Projekt allerdings an noch mindestens einer Stelle: Wenn der Kunde die Ware nämlich nicht rechtzeitig abholt, dann soll sie entsorgt werden. Holt der Kunde die Ware nicht binnen von zwei Stunden am Hauptbahnhof ab, dann soll sie vernichtet werden. Das ist nicht nur aus ökologischer Sicht ein fragwürdiger Ansatz.

Die Schweizerische Post kann sich indes freuen, denn sollte das Projekt dauerhaft erfolgreich sein, hätte sie neue Abnehmer für ihre Paketautomaten an den Bahnhöfen in der Schweiz.