Über Mehrweg-Versandboxen will der Online-Supermarkt einen Großteil Müll einsparen – auch in Zusammenarbeit mit der Deutschen Post DHL. 

Dank des florierenden Online-Handels fallen Jahr für Jahr Unmengen an Verpackungsmüll für Produkte sowie im Versand an. Der Zero-Waste Online-Shop GerneOhne sagte dem bereits mit seiner eigenen Produktpalette den Kampf an. Jetzt kündigte das Unternehmen eine Kooperation mit dem Münchener StartUp Hey Circle an, welches wiederverwendbare Versandboxen produziert. 

Der Weg zur Kreislaufwirtschaft

Laut Hey Circle entstehen in Deutschland pro Sekunde 50 Kilogramm Müll durch Versandverpackungen. Um diesem Aufkommen angesichts der wachsenden E-Commerce-Branche Einhalt zu gebieten, tüftelte das Unternehmen an einer wiederverwendbaren Versandlösung und brachte schließlich eine nachhaltige Box aus recyclingfähigem Polypropylen auf den Markt. 

Die Boxen lassen sie sich flach zusammenklappen und über einen Reißverschluss öffnen und schließen. Bereits durch 40 Verwendungszyklen der Box könnten bis zu 94 Prozent Müll sowie 43 Prozent CO₂-Ausstoß senken. Dabei betont Hey Circle, dass es durch den ständigen Hin- und Her-Transport der Mehrwegverpackung eine deutlich bessere CO₂-Bilanz gebe als bei Verwendung von Einwegkartons. „Die meisten Emissionen entstehen bei der Herstellung jedes neu produzierten Einwegkartons. Das übersteigt die Emissionen, die beim Umlauf der hey circle Box – vor allem beim Rückversand und der Reinigung – entstehen, um ein Vielfaches“ heißt es auf der Unternehmens-Website.

Klimaneutraler Versand mit DHL GoGreen

Kunden, die die Mehrweg-Box nutzen möchten, können diese Versandoption während der Bestellung einfach anwählen. Die Bestellung wird dank einer Kooperation mit DHL GoGreen deutschlandweit klimaneutral geliefert. Ebenso wie die leeren Mehrweggläser des Online-Supermarkts können die Versand-Boxen einfach wieder dem DHL-Boten mitgegeben oder in einer Postfiliale abgeben werden.

Der Mehraufwand für Kunden sei gering, sodass das Prinzip des verpackungsfreien Einkaufs durchaus eine Chance haben könnte, sich im E-Commerce durchzusetzen.

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Die Mehrweglösung für die Logistik

Hey Circle ist nicht das erste Unternehmen, welches den Versandhandel nachhaltiger gestalten möchte. So führte unter anderem Zalando 2019 wiederverwendbare Versandtaschen aus Kunststoff oder Pappe ein und setzte auf die Mitwirkung der Verbraucher, die Versandverpackungen an den Händler zurücksenden konnten, um ihnen diesen so ein weiteres Leben zu ermöglichen. Otto, Tchibo und der Avocadostore starteten im selben Jahr einen ähnlichen Pilotversuch – und zeigten sich angesichts der hohen Rückgabequote sogar überrascht. 

Der KEP-Dienstleister GLS versuchte sich 2021 an einer Tauschstation für Versandverpackungen. Hier konnten Kunden an einem GLS-Standorten bei Berlin alte Verpackungen ablegen beziehungsweise nach Bedarf abholen. Auch brachten UPS und FedEx bereits wiederverwertbare Verpackungen auf den Markt. In Österreich läuft aktuell ein Test der österreichischen Post in Kooperation mit einigen teilnehmenden Händlern. Vier vorab ausgewählte wiederverwendbare Versandlösungen werden dabei auf ihre Lebensdauer geprüft.

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