Ohne Ärger parken und liefern? – Für Logistiker in Großstädten quasi ein Ding der Unmöglichkeit. In Paris werden daher Maßnahmen getestet.

Die Paketmengen durch den E-Commerce steigen weiter, und zwar nicht nur hierzulande. Insbesondere der Transport und die Lieferung von Paketen in urbanen Gebieten stellt die Lieferbranche dabei vor große Probleme. So gibt es im städtischen Raum vielerorts etwa einen deutlichen Mangel an Park- und Haltemöglichkeiten für Lieferanten, was gerade im Großstadtverkehr für Ärger sorgt.

Bereits im Jahr 2006 rückte die französische Hauptstadt Paris das Thema städtischer Lieferungen im Rahmen einer Hauptcharta in den Fokus, wobei die Einfuhr und Verteilung von Waren optimiert und durch Vorschriften geregelt werden sollten, heißt es bei Logistik Heute. Berücksichtigt wurden dabei nicht nur Aspekte wie Verkehrsstaus, sondern auch Lärm- oder Luftbelästigung. Nachdem die logistische Charta bereits 2013 überarbeitet wurde, fand kürzlich eine nochmalige Aktualisierung statt.

Paris sorgt für mehr logistische Parkplätze

Um die Probleme städtischer Logistik anzugehen, wurden in Paris spezielle Maßnahmen ergriffen: Allein in diesem Jahr hat die Stadtverwaltung der Metropole beispielsweise 1.000 neue Parkplätze geschaffen – und zwar allein für Logistikunternehmen. Doch mit einer Zahl von rund 10.600 Parkmöglichkeiten reichen die vorhandenen Kapazitäten noch immer nicht aus, um den immensen Bedarf zu stillen, der durch den E-Commerce entstanden ist.

Im Zuge eines sechsmonatigen Experiments im 15. Pariser Arrondissement wurde zudem eine Möglichkeit erprobt, wie die Zahl von Lieferwagen bzw. Lkw im Stadtgebiet verringert werden kann: Dazu wurden Parkplätze für Lieferanten privatisiert. „Ein Lkw lieferte die Waren an, drei E-Bikes mit Anhängern übernahmen die weitere Paketverteilung im Viertel“, berichtet Logistik Heute weiter.

Ausbau logistischer Knotenpunkte im urbanen Raum

Auch Lagermöglichkeiten von Paketen sind für Logistikunternehmen im urbanen Gebiet von zentraler Bedeutung. Von solchen zentralen Stellen können die Sendungen dann weiterverteilt und zu den Kunden gebracht werden. Daher testet Paris auch diverse Technologien, um kostenlose Lieferparkplätze in Echtzeit ausfindig zu machen und die Nutzung entsprechender Logistikbereiche zu optimieren. Auch hätten sich Anbieter von Sammel- und Zustellstellen um Kooperationen mit Supermarktketten bemüht, um auf diesem Wege die Vertriebsnetze zu erweitern. Ergänzt werden solche Maßnahmen und Strategien zum Beispiel von Investitionen, die in städtische Distributionszentren fließen und damit urban-logistische Knotenpunkte schaffen.

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