Die staatliche Suezkanal-Behörde verbuchte trotz der Blockade im März Rekordumsätze.

Im Welthandel war die Havarie des Containerfrachters „Ever Given“, der im Suezkanal auf Grund lief und die wichtige Seeroute mehrere Tage lang blockierte, eines der bedeutsamsten Ereignisse des vergangenen Jahres. Noch Monate danach lassen sich Störungen in den Lieferketten auf die Blockade zurückführen.

Allerdings riss der Zwischenfall offenbar kein Loch in die ägyptische Staatskasse: Wie die Suez-Behörde SCA jetzt mitteilt, konnte auf der Wasserstraße zwischen Roten Meer und Mittelmeer mit 5,5 Milliarden Euro der bislang größte Jahresumsatz erzielt werden, berichtet Die Zeit

Steigende Gebühren

Insgesamt hätten im vergangenen Jahr 20.964 Schiffe, also 56 pro Tag, den Kanal passiert – 2020 waren es noch 18.830. Etwa 10 Prozent des weltweiten Seehandels erfolgen über die wichtige Handelsstraße.

Die Blockade der Ever Given habe den ägyptischen Staat zwischen zwölf bis 15 Millionen Dollar am Tag gekostet. Auch ein Mitarbeiter verunglückte während der Befreiungsaktion des Schiffes, heißt es weiter.

Seit Januar hat die SCA nun die Passagegebühren für Containerschiffe um sechs Prozent erhöht. Davon ausgenommen seien lediglich Flüssiggastransporte. 

Lieferketten sind weiter angeschlagen

Das Unglück der Ever Given zog zwar Chaos und Stau in den Häfen und damit auch Probleme in den Lieferketten nach sich, doch dass diese weiterhin gestört seien, ist vor allem der Corona-Pandemie zuzuschreiben, wie die Präsidentin des Verbandes Deutscher Reeder, Gaby Bornheim, laut Heise/Deutscher Presse-Agentur erklärt: „Die angespannten Lieferketten sind ganz klar Folge der Corona-Pandemie. Hier haben wir pandemiebedingt eine einmalige Situation, in der ganz viel zusammenkommt.“ Wann eine nachhaltige Verbesserung eintrete, sei derzeit weiter offen. 

Probleme gäbe es unter anderem weiterhin beim Crew-Wechsel. Wegen der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante seien zudem auch wieder Schließungen von Hafenterminals etwa in China weiterhin möglich und problematisch. Die geschlossenen Terminals hatten bereits im Sommer weitere Transport- und Lieferschwierigkeiten nach sich gezogen. 

Eine Erholung der aktuell noch angespannten Lage wird zunächst rund um das chinesische Neujahrsfest Anfang Februar erwartet. Das teilte etwa Hapag Lloyd Heise zufolge der eigenen Kundschaft zum Jahreswechsel mit.