Die bevorzugten Lieferkriterien von Online-Shoppern in Europa unterscheiden sich teils merklich. Für viele ist ein kostenloser Versand allerdings von hoher Bedeutung.

Der Preis für die Lieferung spielt bei insgesamt 55 Prozent aller europäischen Verbraucher in die Auswahl des Online-Shops mit hinein. Für gut ein Viertel muss die Lieferung sogar kostenlos sein, damit sie überhaupt bei einem bestimmten Anbieter bestellen – ein Drittel interessiert sich für Versandkosten hingegen wenig. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Seven Senders und dem Marktforscher YouGov unter 8.602 Personen in den Niederlanden, Italien, Frankreich, der Schweiz, Österreich, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und Belgien. 

Lieferkosten oft auch abhängig vom Bestellwert 

Je nach Land gibt es merkliche Unterschiede in den Lieferpräferenzen. Für 39 Prozent der spanischen und 32 Prozent der französischen Kunden muss die Lieferung kostenlos sein, damit sie eine Bestellung aufgeben. Im Vereinigten Königreich sind es dagegen nur 17 Prozent – für jeden zweiten Briten hängt es an Produkt und Verfügbarkeit, ob sie für den Versand zahlen wollen, für Nischenprodukte sind sie ihnen meist sogar egal. In den Niederlanden würde das aber nur auf jeden Fünften zutreffen. 

Für sie spielt aber vor allem der Bestellwert mit hinein: Einer von drei Niederländern erwartet bei Bestellungen über 20 Euro eine kostenfreie Zustellung. In Italien trifft das nur auf 6 Prozent zu. 

Nachhaltige Lieferungen haben hohen Stellenwert

Einen Aufpreis für eine nachhaltige Zustellung würden am ehesten Österreicher und Schweizer zahlen, je etwa zwei Drittel sprachen sich dafür aus. In Großbritannien und Belgien würde die Hälfte mehr zahlen – insgesamt sind 57 Prozent der europäischen Verbraucher dazu bereit.

Was aber überhaupt als nachhaltiger Versand gilt, wird unterschiedlich ausgelegt: Briten, Franzosen und Niederländer meinen damit eher umweltfreundliche Verpackungen oder wiederverwertbare Versandboxen. In den Niederlanden wird darunter indes eher die Bündelungen von Einzelsendungen, die vom selben Shop stammen, verstanden.  

Aufpreise für zusätzliche Lieferoptionen und Services eher unerwünscht

Bei der Liefermethode sind sich die Europäer einig: Haustürzustellungen stehen hoch im Kurs, die Option wird insgesamt von 79 Prozent der Europäer bevorzugt. Dass Sendungen hingegen beim Paketshop hinterlegt werden, finden in Frankreich beispielsweise 22 Prozent, in Großbritannien aber lediglich ein Prozent der Befragten gut. Noch mehr für Abendzustellungen zu zahlen, können sich knapp zwei Drittel aller europäischen Befragten nicht vorstellen. Mehrkosten für eine schnellere Lieferung aus dem Ausland komme für gut die Hälfte nicht infrage.

Einen hohen Stellenwert hat auch die Versandkommunikation. So wollen drei Viertel aller Befragten die Nachricht erhalten, dass ihr Paket versendet wurde – und zwar mehrheitlich vom Paketzusteller und nicht vom Händler. Und sehr bequeme Services werden bei Retouren bevorzugt: 56 Prozent aller Studienteilnehmenden erklärte, dass sie die Abholung einer Retoure von zu Hause oder dem Büro sehr schätzen – in Deutschland gilt das immerhin noch für 38 Prozent.