Die extremen Wetterbedingungen und teils chaotischen Straßenverhältnisse aufgrund starker Schneefälle beeinträchtigen die Auslieferung von Sendungen.

Deutschland erlebt derzeit in einigen Regionen einen heftigen Wintereinbruch – heftige Schneefälle und Eiseskälte sorgen für Chaos auf den Straßen. Während in der nördlichen Landeshälfte die Minusgrade dominieren, wurden in den Alpen wegen der Föhnluft bis zu 15 Grad gemessen – hier stoßen aktuell „zwei sehr extreme Luftmassen genau über Deutschland aufeinander“, erklärt etwa die Meteorologin Michaela Koschak gegenüber t-online. „So eine Wetterlage kommt wirklich selten vor und gab es bei uns schon seit Jahren nicht mehr.“ Das Schneewetter wird zudem noch eine Weile anhalten. 

Die Schneemassen und glatten Straßen beeinträchtigen den Verkehr massiv, auch bei Post- und Paketdienstleistern, die weiterhin enorme Sendungsmengen aufgrund der Corona-Pandemie bewältigen, kommt es deshalb zu Problemen.

Deutsche Post DHL und GLS melden vereinzelte Ausfälle und Verzögerungen 

Wegen des starken Winterwetters standen auf einigen Autobahnen zahlreiche Lastwagen quer, weshalb das sonntägliche Fahrverbot für Lkw auf den Montag ausgedehnt wurde, auch Sperrungen hat es gegeben. Diese Probleme beeinflussen aktuell auch die Zustellung bei der Deutschen Post DHL Group. „Das Schneechaos hat auch Auswirkungen auf unseren Betrieb in manchen Regionen Deutschlands, z.B. in Thüringen oder auch in Teilen Nordrhein-Westfalens. U.a. kam es wegen gesperrter Autobahnen vereinzelt zu Verzögerungen bei der Zuführung von Paketsendungen zu unseren Sortierzentren, was wiederum zur Folge hat, dass es derzeit in einigen Regionen zu Verzögerungen bei der Zustellung kommt“, bestätigte uns eine Konzernsprecherin. In Thüringen sei laut finanzen.net am Montag fast gänzlich die Zustellung von Paketen und Briefen entfallen. Die Post rechnete bereits am Dienstag mit einer „Beruhigung und weitgehenden Normalisierung im Betrieb“, wie es von finanzen.net/dpa heißt. 

 

Auch KEP-Dienstleister GLS berichtet aktuell von vereinzelten Verzögerungen in der Zustellung oder Abholung. Der Konzern informiert seine Kunden nach eigenen Angaben aber rechtzeitig darüber, „ob ihre Waren planmäßig abgeholt oder zugestellt werden können. Somit können insbesondere laufzeitkritische Versendungen entsprechend besser terminiert werden“, wie es in einer Meldung zur aktuellen Wetterlage heißt. Man arbeite daran, die Verzögerungen so gering wie möglich zu halten, so GLS weiter.

Hermes warnt vor weiteren Einschränkungen

KEP-Dienstleister Hermes erklärte aktuell, dass wegen des eingeschränkten Straßenverkehrs mit regionalen Laufzeitveränderungen zu rechnen sei. Da zudem der öffentliche Nahverkehr vielerorts komplett eingestellt wurde, konnten viele Angestellte den Arbeitsweg nicht antreten. „Sollte es zu Verzögerungen kommen, sind diese in der Regel auf die lokalen Witterungsbedingungen im Zustellgebiet selbst zurückzuführen oder auf Einschränkungen im vorgelagerten Langstreckenverkehr. Nichtsdestotrotz stellt Hermes momentan weiterhin mehr als 80 Prozent aller Online-Bestellungen bereits am Folgetag zu“, versichert das Unternehmen

Auch bei Online-Händler Amazon führte das Winterwetter zu drastischen Maßnahmen: Aufgrund der Schneemassen auf dem Dach des Amazon-Lagers in Leipzig stellte das Unternehmen den Betrieb vorläufig ein, wie der Amazon Watchblog berichtet.