Die Logistikbranche weltweit bereitet sich auf die Lagerung und den Transport des Covid-19-Impfstoffes vor. Für die Herausforderungen sehen sich die Unternehmen gut gerüstet.

Kühne + Nagel und DHL haben nach eigenen Angaben bereits erste Logistikverträge zu Covid-19-Impfstoffen abgeschlossen, aber auch bei Fedex und UPS arbeitet man bereits mit Hochdruck daran, sich auf die Lagerung und die Verteilung der Impfstoffdosen vorzubereiten. Eine der größten Herausforderungen dürfte die dauerhafte Kühlung der Präparate sein, der Impfstoff der Unternehmen Biontech aus Mainz und Pfizer aus den USA muss beispielsweise bei minus 70 Grad transportiert werden.

Um das zu gewährleisten, will die Deutsche Post DHL Group mehrere hundert kalte Tiefkühlschränke (sogenannte „Ultralow-Freezer“) kaufen. Diese haben Platz für mehr als 25.000 Fläschchen, die 100.000 Impfdosen enthalten, wie Heise Online schreibt. „Wir durchleuchten unsere Infrastruktur auf die Kapazitäten, bei minus 20 oder minus 70 Grad liefern zu können“, bestätigt der zuständige DHL-Manager Thomas Ellmann. Für den Transport in Flugzeug und Lkw will das Unternehmen auf Kunststoffboxen mit Trockeneis setzen. Hier ließe sich die Temperatur von minus 70 Grad bis zu sechs Tage halten.

10 Milliarden Impfdosen in zwei Jahren

Auch wenn der Transport von Impfstoffen und Medikamenten bei solchen extremen Temperaturen für die Logistiker bisher nicht zum alltäglichen Geschäft gehört, ist die schiere Menge der benötigten Impfstoffdosen eine Hauptproblematik. „Die Menge an Tiefkühlpräparaten, die wegen Covid-19 auf die Logistikbranche zukommt, ist eine große Herausforderung“, so Ellman weiter. Die Logistikbranche geht davon aus, in den nächsten zwei Jahren 10 Milliarden Covid-19-Impfdosen zu verschicken.

Bei Logistikkonzern Kühne + Nagel setzt man auf die bereits vorhandene eigene Flotte von 200 klimatisierten Pharma-Trailern, sowie das Netz an Verteilzentren mit Kühlkammern. Fedex sprach sogar von einer der größten Herausforderungen für die Logistikbranche bisher. „Covid-19-Impfstoffe setzen eine umfangreiche Logistik-Expertise voraus, damit sie effektiv in großen Stückzahlen auf der ganzen Welt verteilt werden können – ganz anders als bei traditioneller Fracht“, heißt es von Fedex-Europachefin Karen Reddington. „Von geeigneter Temperaturkontrolle bis hin zur schnellen Verzollung: das ist alles andere als ein gewöhnlicher Transport.“

Um die Herausforderungen bewältigen zu können, arbeiten die Logistiker eng mit Herstellern und Behörden zusammen und sind optimistisch, „diese nie dagewesene Logistik-Herausforderung zu bewältigen“, so Reddington weiter.