Die Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben dafür gesorgt, dass es zu weniger Verkehrsunfällen und Staus auf deutschen Straßen kam.

In den vergangenen Wochen gab es umfassende Kontaktbeschränkungen in Deutschland, die Menschen hielten sich größtenteils in ihren Wohnungen auf und legten auch keine großen Strecken mit dem Auto zurück. Das schlägt sich auch in der Unfallstatistik nieder, wie Heise Online berichtet: Demnach habe es in den vergangenen Wochen in Deutschland deutlich weniger Verkehrsunfälle gegeben. Das gehe aus Zahlen von Autoversicherungen, Luftrettern und Polizei hervor.

Die Schadensmeldungen nach Unfällen bei Kfz-Versicherungen seien in den vergangenen Wochen zurückgegangen. Die R+V Versicherungsgruppe verzeichnete nach eigenen Angaben im April 20 Prozent weniger Kfz-Schäden als im Vorjahresmonat, die Huk-Coburg-Versicherung teilte mit, „aktuell deutlich weniger Schadenfälle in der Kfz-Versicherung zu registrieren“. Die Allianz berichte ebenfalls von einem „deutlichen Rückgang“ an Verkehrsunfällen, der DEVK-Versicherung wurden von Mitte März bis Ende April auch weniger Schäden gemeldet – die Zahl der Unfälle mit Personenschäden habe sogar „deutlich abgenommen“.

Deutlich weniger Staus auf den Straßen

Dieses Bild deckt sich mit den Angaben von Luftrettern und Polizei: Die ADAC-Luftretter seien von Januar bis Anfang Mai rund 1.300 Mal zu Verkehrsunfällen hinzugezogen worden. Das seien rund 200 Einsätze weniger als im Vorjahreszeitraum gewesen. Die DRF-Luftrettung rückte bundesweit im April 317 Mal aus – 56 Mal weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Pkw-Unfälle und Fußgänger-Unfälle sei konkret aber um 44 Prozent gesunken, bei Motorrad- und Moped-Unfällen gab es einen Rückgang von 21 Prozent. Gestiegen ist dagegen der Anteil der Fahrrad-Unfälle – und zwar um 75 Prozent.

Die Kontaktbeschränkungen sorgten auch dafür, dass deutlich weniger auf den Straßen los war. Für einigen Spott sorgte die Ankündigung des ADAC, dass man zu Ostern erstmals kein Verkehrschaos auf den Autobahnen erwarte. Im März habe die Zahl und auch die Länge der Staus deutlich abgenommen. Am letzten Montag im März zählte der Automobilclub 467 Staus auf den Autobahnen. Im April nahm die Zahl der Staus aber bereits wieder deutlich zu – am letzten Montag im April waren es wieder 905.

Verkehrsaufkommen steigt wieder

Die Zahlen der Polizei zeigen ebenfalls, dass in den vergangenen Wochen deutlich weniger auf Deutschlands Straßen passierte. In Bayern seien die Straßen deutlich leerer als sonst gewesen, die Zahl der Unfälle mit Blech- und Personenschäden habe abgenommen. In Brandenburg verzeichnete die Polizei im ersten Quartal des Jahres rund 2.000 Unfälle weniger als im Vorjahreszeitraum. 

Mit den nun verkündeten Lockerungen in den Bundesländern steigt nun aber auch wieder das Verkehrsaufkommen auf den Straßen – und damit zweifellos auch die Zahl der Unfälle.