Heute im Logistik-Newsflash: Alibaba will ganz China in 24 Stunden beliefern, Salesupply bereitet sich mit einem neuen Standort in London auf den Brexit vor, Amazon-Mitarbeiter setzen 189 Notrufe ab, ein neues Förderprogramm für Drohnen ist gestartet und der Hamburger Hafen war kurzzeitig außer Betrieb.

Alibaba will ganz China in 24 Stunden beliefern

Der chinesische Online-Händler Alibaba verstärkt seine Bemühungen auf der letzten Meile und hat dafür jetzt in den KEP-Dienstleister STO Express investiert. Rund 693 Millionen Euro hat sich Alibaba die Investition kosten lassen und hält dafür nun 14,6 Prozent am Kurierdienst aus Shanghai. Gemeinsam verfolgen die beiden Unternehmen ehrgeizige Ziele: Für China will man zusammen eine 24-Stunden Lieferung umsetzen, weltweit sollen innerhalb von 72 Stunden alle Pakete bei ihren Empfängern ankommen, wie Alibaba in einem Statement auf Post&Parcel bestätigt.

Salesupply eröffnet Fulfillment-Center in London

Mit dem neuen Standort am Londoner Flughafen Heathrow bietet der Logistik-Dienstleister Salesupply einen wichtigen Knotenpunkt für den Crossborder-Handel. Außerdem sollen den Händlern damit die Möglichkeit gegeben werden, sich auf den Brexit einzustellen und dennoch schnelle Lieferungen in Großbritannien anbieten zu können. Der neue Fulfilment-Standort versendet sowohl innerhalb des Vereinigten Königreiches als auch über die Grenzen hinaus und bietet seinen Kunden die vollständige Kontrolle über den Vorrat, den logistischen Prozess und die Lieferung. Salesupply erweitert mit diesem Schritt das eigene logistische Netzwerk und den weltweiten Versand von den Niederlanden, Deutschland, den Vereinigten Staaten, China und jetzt auch Großbritannien aus, wie das Unternehmen in der entsprechenden Meldung schreibt.

189 Hilferufe aus den Amazon-Lagern

Die Arbeitsbedingungen in den Amazon-Lagern stehen immer wieder in der Kritik. Der Amazon Watchblog berichtet jetzt sogar von Selbstmordgedanken und Suizidversuchen, welche in den vergangenen Jahren zu 189 Notrufen aus den amerikanischen Lagern des Online-Riesen geführt haben sollen. „Es ist diese isolierte Kolonie der Hölle, in der Menschen regelmäßig Zusammenbrüche haben“, heißt es von einem ehemaligen Mitarbeiter. Aus den ausgewerteten Telefonprotokollen, Polizei- und Ambulanz-Reporten wurden schockierende Vorgänge öffentlich. So wollte sich beispielsweise eine junge Frau selber in den Bauch stechen, ein Mann drohte damit, aus dem zweiten Stock springen zu wollen. Amazon selber relativiert die Vorfälle und verweist auf die eigenen Bemühungen, die Gesundheit der Mitarbeiter an oberste Stelle zu setzen. In den letzten Jahren kam es aber auch hierzulande immer wieder zu Streiks der Lagermitarbeiter, die auf die schlechten Arbeitsbedingungen bei Amazon aufmerksam machen wollen. Zuletzt wurde am Frauentag bei Amazon in Bad Hersfeld gestreikt.

Förderprogramm für Drohnen gestartet

Um die Entwicklung von Drohnen und Flugtaxis voranzubringen, hat das Bundesverkehrsministerium (BMVI) jetzt ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen. Mit einem Volumen von 15 Millionen Euro will Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in den kommenden vier Jahren verschiedene Projekte und Studie unterstützen. „Drohnen und Flugtaxis sind längst keine Vision mehr. Sie sind der Takeoff in eine neue Dimension der Mobilität und eine Riesenchance für Kommunen, Unternehmen und Start-Ups, die heute schon sehr konkret und erfolgreich die Entwicklung vorantreiben“, wird Scheuer bei Eurotransport zitiert. „Mit Drohnen können wir schnell und sauber Pakete oder lebenswichtige Medizingüter transportieren.“ Der ausführliche Förderaufruf des Ministeriums kann an dieser Stelle eingesehen werden.

Systemausfall legt Hamburger Hafen lahm

Am Dienstag standen die Systeme des Hamburger Hafenkonzerns HHLA für mehr als drei Stunden still. Wegen eines Computerproblems konnten keine Container umgeschlagen werden, rund um den Hafenbereich bildeten sich daraufhin kilometerlange Staus. Nach über drei Stunden konnten die IT-Probleme behoben und der Betrieb wieder aufgenommen werden. Wie die Verkehrsrundschau berichtet, hat das Unternehmen zu den Ursachen des Systemausfalls allerdings keine Angaben gemacht.