Es war wieder einiges los in der Logistikbranche. Das Wichtigste haben wir hier kurz und kompakt zusammengefasst. 

Lagerarbeiter werden zu Amazon-Botschafter

Als Arbeitgeber hat Amazon einen zweifelhaften Ruf. Um dies zu ändern, setzt der Online-Riese jetzt auf eine neue PR-Strategie und lässt Mitarbeiter für sich twittern. Die sogenannten „Amazon FC Botschafter“ sollen allesamt im Logistikzentrum Brieselang angestellt sein und reagieren auf Twitter vor allem auf Kritik, die in Richtung Amazon abgesetzt wird. „Hallo Peter, tut mir leid aber das seh ich anders. Wir verdienen weit übern Mindestlohn, jeden Monat bis zu 12 % Boni, regelmäßige Lohnanpassungen, Getränke umsonst u.s.w. Ich bin der Meinung, wer denkt, mit Verdi ist alles besser bitte, ich für meinen Teil brauche kein Verdi“, wird beispielsweise ein Botschafter beim Amazon Watchblog zitiert. Nach eigenen Angaben sollen die Mitarbeiter für ihre zusätzliche PR-Arbeit auf Twitter nicht entlohnt werden. Die Gewerkschaft Verdi steht den Twitter-Botschaftern eher kritisch gegenüber.

Studie: Lieferzeiten bei Modehändler deutlich gestiegen

Die hiesigen Modehändler stoßen zunehmend an ihre logistischen Grenzen. Wie aus einer Studie der Unternehmensberatung Kurt Salmon hervorgeht, mussten die Kunden im vergangenen Weihnachtsgeschäft deutlich länger auf ihre Sendungen warten, als dies noch 2017 der Fall war. Durchschnittlich rund 4,8 Tage benötige die Zustellung der Pakete, 2017 waren es noch 3,1 Tage. „Die Ergebnisse bestätigen, was manche schon im Vorfeld befürchtet haben. Handel, Marken und Dienstleister sind mit ihrem Fulfillment vielfach nicht darauf vorbereitet, die hohen und weiter steigenden Kundenerwartungen an die Lieferzeit bei gleichzeitig wachsenden E-Commmerce-Mengen erfüllen zu können“, wird Dr. Sven Kromer, Partner bei Kurt Salmon, bei Logistik heute zitiert. Auch bei den Click & Collect-Services verlängerten sich die Wartezeiten von drei auf fünf Tage. Als Gründe für die Verzögerungen nennt Dr. Sven Kromer anhaltende Kapazitätsprobleme in den Lagern sowie auf der letzten Meile.

Lkw-Fahrer beim Transportunternehmen Sitra verhört

Beim belgischen Transportunternehmen Sitra hat jetzt eine großangelegte Hausdurchsuchung stattgefunden. Wie die Verkehrsrundschau berichtet, wurden 67 Lkw-Fahrer von der belgischen Sozialinspektion verhört sowie 24 Fahrzeuge beschlagnahmt. Sitra steht im Verdacht, Sozialdumping über eine polnische Briefkastenfirma betrieben zu haben. Zahlreiche Lkw-Fahrer aus Polen, Litauen und Bulgarien wurden befragt, sie sollen ohne belgische Verträge regelmäßig in Westeuropa unterwegs sein. Sitra selbst wollte sich zur Hausdurchsuchung nicht äußern. Das Unternehmen beschäftigt rund 950 Mitarbeiter und hat neben Belgien weitere Niederlassung in zehn europäischen Ländern.

Antragssperre beim Förderprogramm für Abbiegeassistenten

Nur wenige Tage nachdem das Förderprogramm für den Abbiegeassistenten gestartet war, musste nun bereits eine Antragssperre vom Bundesamtes für Güterverkehr verhängt werden. Grund dafür sind die vielen bereits eingegangenen Einträge, die das zur Verfügung stehende Budget für 2019 bereits sprengen. Fünf Millionen Euro pro Jahr sollen für die freiwillige Aus- und Nachrüstung von Nutzfahrzeugen ab 3,5 Tonnen mit dem Abbiegeassistenten zur Verfügung stehen. „Es ist ein gutes Zeichen, dass so viele Speditionen ihre LKW-Flotten mit LKW-Abbiegesystemen nachrüsten und ausstatten wollen“, sagt FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung, Berichterstatter der Partei für Güterverkehr und Logistik, in der Verkehrsrundschau. Nun sieht er allerdings Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in der Pflicht, das Förderprogramm umgehend auf 15 bis 20 Millionen Euro aufzustocken.