Die Deutschen sind mit dem aktuellen Standard der Paketzustellungen äußerst unzufrieden. Das ergab jetzt eine neue Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC.

Paketzusteller kommen in letzter Zeit nicht gut weg. Entweder werden Pakete an fragwürdigen Orten hinterlegt, Sendungen kommen viel zu spät oder erheblich beschädigt an. Manchmal kommen die bestellten Waren sogar überhaupt nicht an, wenn diese bei einem Langfinger landen. Da ist es kein Wunder, dass ein Drittel der Deutschen aktuell unzufrieden mit der hiesigen Paketzustellung ist. Das geht aus einer aktuellen Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC hervor. Für die Studie „Aufbruch auf der letzten Meile - Neue Wege für die städtische Logistik“ wurden mehr als 1.000 Verbraucher befragt. Diese gaben an, dass speziell unpünktliche Lieferung (20 Prozent) und beschädigte Ware (18 Prozent) zu den größten Ärgernissen gehören. Besonders viel Wert legen die Empfänger wiederum auf eine umweltfreundliche und pünktliche Lieferung, bei der man das Zeitfenster selber bestimmen kann und dessen Status sich ständig tracken lässt. Diesen Service wollen 91 Prozent der Befragten zum Nulltarif.

„Diese Ambivalenz setzt die Logistikdienstleister unter Druck. Mit den Konsumentenanforderungen steigen die Logistikkosten, gleichzeitig fehlt aber die Wertschätzung für ihre Dienstleistung. Hier sollte in der Bevölkerung ein Umdenken stattfinden“, betont Dietmar Prümm, Leiter Transport & Logistik bei PwC, in einer Pressemeldung.

Elektromobilität Top, Drohnen Flop

Mit Blick auf die verschiedenen Zustellmöglichkeiten sehen die Deutschen die meisten Vorteile in der Elektromobilität. In 61 Prozent der Fälle ist die Lieferung mithilfe eines E-Autos oder Lastenfahrrades ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Online-Händlers. 77 Prozent fordern daher mehr Anreize für E-Fahrzeuge. „Deshalb sollten Städte schnellstmöglich Anreize wie zum Beispiel die Aufhebung lokaler oder zeitbezogener Zufahrtsbeschränkungen etablieren. Sie müssen jetzt aktiv werden, um ihre Attraktivität als Standort bei Händlern, Logistikern und vor allem den Bürgern zu erhalten“, so Alfred Höhn, Leiter Öffentlicher Sektor bei PwC.

Die neuartigen Lieferoptionen wie Drohnen, Zustellroboter oder Kofferraumzustellung sieht die Mehrheit der Deutschen allerdings kritisch. Um dem steigenden Logistikaufkommen dennoch gerecht zu werden, kommt bei 75 Prozent der Befragten die Belieferung des Einzelhandels in der Nacht besonders gut an.