Das Konsumverhalten der Verbraucher verändert nicht nur den Handel. Auch die Logistik und die Supply Chain sind davon betroffen. Die Initiative Logistikimmobilien (Logix) hat in der Studie „Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte“ nun untersucht, mit welchen Trends und Entwicklungen sich Verantwortliche befassen müssen, wenn es um die künftige Planung und Ansiedlung von Logistikimmobilien geht.

Trends wirken sich auf Gestaltung und Struktur aus

Wie sieht die Zukunft von Logistikimmobilien aus und wie wirken sich die Anforderungen der Konsumenten und des Handels auf die Standortsuche aus? Fragen, mit denen sich nun die Initiative Logistikimmobilien beschäftigt hat. Gerade mit Blick auf die Versorgung von Städten und Ballungsgebieten sind gravierende Auswirkungen auf die Supply Chain zu erwarten. Ziel der Studie „Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte“  war es daher, die Diskussion zu objektivieren, irrationale Mythen zu entlarven, kurzlebige Moden aufzudecken und nachhaltige Trends zu begründen.

Die Autoren der Studie, die hier von der Initiative Logistikimmobilien zur Verfügung gestellt wird, haben dafür sechs allgemeine Kernthesen entwickelt. Grundlegend bleibt jedoch festzuhalten, dass sich die aktuellen Themen und Trends natürlich auch auf die Gestaltung und die Struktur von Logistikimmobilien und Standorten auswirken, allerdings weit schwächer, als man eventuell erwarten könnte.

Sechs Kernthesen: Von City Logistik bis Nachhaltigkeit

Die erste Kernthese befasst sich mit dem Thema City Logistik. Gerade durch den stetig wachsenden E-Commerce und dem damit verbundenen Lieferversprechen (Same Day Delivery, Same Hour Delivery) steigt der stadtnahe Flächenbedarf der Logistik. Durch rechtliche Rahmenbedingungen und Umweltauflagen wird die Standortsuche jedoch zunehmend schwerer. Dennoch gehen die Studienautoren davon aus, dass die Anzahl an neuen logistischen Gebäudeformen wie Microdepots, Hybridobjekte oder Multi-Level-Anlagen an neuen Standorten in der Stadt deutlich zunehmen wird.

Die zweite These sieht den Image-Wandel in der Logistik vom „Schmuddelkind“ über die „Arbeitsbiene“ zum „Möglichmacher“ in den Augen von Politik und Gesellschaft als vollzogen an. Weiterhin wird das Thema Flächenmangel angesprochen. Nach Ansicht der Studienautoren nimmt die Zahl der für Logistikansiedelungen verfügbaren Flächen zukünftig weiter ab, was die Entwickler zu Alternativen wie der Brownfield-Nutzung oder der Revitalisierung von Bestandsgebäuden in interessanten Lagen zwingt. Entsprechend verändern und entwickeln sich Gebäudekonzepte weiter. Als Brownfield bezeichnet man im Übrigen eine Fläche, die früher für industrielle Zwecke oder den kommerziellen Gebrauch, hauptsächlich in Stadtgebieten, genutzt wurde. Das Aufkommen von Umweltverschmutzung oder Schadstoffen, verhinderte jedoch den weiteren Gebrauch dieser Flächen.

Die letzten drei Kernthesen der Studie befassen sich mit den Themen Digitalisierung, einer steigenden Automatisierung in Bezug auf die Gebäudehöhe sowie mit dem Thema Nachhaltigkeit als ökologischer Hygienefaktor.

6 Kernthesen zur Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte
6 Kernthesen zur Zukunft der Logistikimmobilien und Standorte | © Initiative Logistikimmobilien (zur Vergrößerung bitte anklicken)

Logistikimmobilien und Standorte sind vergleichsweise stabil

Das Fazit der Studienautoren fällt generell eher ernüchternd aus. Insgesamt gelte für Logistikimmobilien, dass bauliche oder konzeptionelle Abweichungen von Standard-Logistikimmobilien nur in Einzelfällen zu erwarten sein werden. Ausnahme davon bilden jedoch Immobilien in Ballungsräumen. Hier werden heterogene Nutzungsvarianten zunehmen. In puncto Logistikstandorte bleiben die etablierten konstant und werden nicht an Bedeutung verlieren; allein die Logistikstrukturen in Ballungsräumen werden sich verändern.