Die große Bedeutung des Schwertransport- und Autokrangewerbes für die deutsche Wirtschaft liegt klar auf der Hand. Für viele große Projekte u.a. auch vom Bund sind die Leistungen dieser zwei Gewerbe nicht zu ersetzen. Und wie in Deutschland üblich, sind dazu diverse Genehmigungen von Behörden und Kommunen notwendig. Doch an dieser Stelle hängt es seit geraumer Zeit von Behördenseite her.

In einem Protestbrief, welcher jetzt der VerkehrsRundschau vorliegt, wenden sich mehrere Wirtschafts- und Verkehrsverbände direkt an Bundesverkehrsminister Dobrindt, Bundeswirtschaftsministerin Zypries und die jeweiligen Verkehrsminister der Bundesländer. Die Verbände kritisieren darin die langen Bearbeitungszeiten von teils fünf bis sechs Wochen für Transportgenehmigungen.

Zwei schlechte Zustände

Wie es in dem Brief heißt, würde dieser Zustand bereits “seit Monaten – ohne Aussicht auf Besserung” bestehen und behindert “die Effizienz von Lieferketten”. Ein Zustand, welcher so nicht mehr tragbar für die Verbände und Unternehmen sei. Sie fordern ein flexibles Genehmigungsverfahren sowie eine zeitnahe Erteilung der Transportgenehmigungen. Dies ist bei den zuständigen Behörden vor Ort meist nicht gewährleistet.

Weiterhin wird auch die schlechte Infrastruktur des Verkehrsnetzes bemängelt. Durch die hohen Gewichte der Schwertransporte sind viele Streckenabschnitte nicht mehr befahrbar. Teils marode Brücken und Zufahrtsstraßen werden für Fahrzeuge über 7,5 t gesperrt und müssen immer häufiger umständlich umfahren werden und das bedeutet gleichzeitig auch einen höheren Kosten- und Verwaltungsaufwand.

Es wird sich nicht nur beschwert

Die Verbände geben allerdings auch Verbesserungsvorschläge, wie man die angemahnten Probleme lösen könnte. Sie fordern laut VerkehrsRundschau eine Erweiterung und Flexibilisierung der Bearbeitungskapazität, regelmäßige Schulungen des Behördenpersonals mit dem Schwerpunkt “Verwaltungsrechtliche Entscheidungsmöglichkeiten im Genehmigungsverfahren” und eine zügige Umsetzung der Beschlüsse der Verkehrsministerkonferenz vom Oktober 2016 im Hinblick auf Fahrzeugclusterungen und Korridor-Lösungen.

Es bleibt abzuwarten, wie die jeweiligen Ministerien auf diesen Protestbrief reagieren und ob die Missstände schnellstens beseitigt werden.