Durch den Boom im Online-Handel spielt der Verand in der Logistik eine immer wichtigere Rolle. Im Interview sprechen wir diesmal mit Tobias Starosky, Mitglied der Geschäftsführung bei GEL, einer der führenden Expressfracht-Kooperationen, die auf den Versand besonderer Fracht spezialisiert ist.

Im Interview mit GEL Express

© 2013 GEL Express Logistik GmbH

Logistik Watchblog: Welche Dienstleistungen bietet GEL Unternehmen aus der Logistik an?

Tobias Starosky: GEL ist die Qualitätsmarke für fragile, sperrige oder zeitkritische B2B oder B2C Sendungen, und zwar oberhalb der Gewichts- und Volumenbeschränkungen der klassischen Paketdienste. Zusätzlich zu unserem klassischen Overnight Service mit Terminoptionen (vor 10/12 Uhr, Time Definite) bieten wir seit einigen Jahren  eine ganze Reihe von Zusatzleistungen für Sendungen an Privatempfänger an. Die Güter unserer Kunden können nicht in Paketboxen abgelegt, oder beim Nachbarn abgegeben werden, deshalb bieten wir ein Fülle von Avisierungsmöglichkeiten, um mit dem Empfänger in Kontakt und auf seine Wünsche einzugehen. Darüber hinaus bringen wir auf Wunsch die Ware auch zur Verwendungsstelle – mit ein oder zwei Zustellpersonen. Und wir haben erfolgreich eine Spätzustellung getestet (bis 20 Uhr) und bieten diese nun in 8 Ballungsräumen Deutschlands an. Eine große Anzahl dieser Services können über uns auch ins europäischen Ausland genutzt werden. Und das alles immer mit dem Express Anspruch – wir wissen, dass unsere Kunden im B2C-Geschäft die Kaufwünsche schnell erfüllen müssen, um möglichst Retouren zu reduzieren und Kunden zu „Wiederholungstätern“ zu machen. Mittlerweile laufen 50 Prozent unseres Geschäfts an Privatkunden.

Logistik Watchblog: Welche Herausforderungen gilt es beim Versand von höhergewichtigen und sperrigen Sendungen zu meistern?

Tobias Starosky: Im Privatkundengeschäft ist die größte Herausforderung sicherlich, den Empfänger wirklich anzutreffen. Wenn wir das erreicht haben, dann können wir diesen aufgrund unserer Servicebereitschaft (fast) immer zufrieden stellen. Unsere Erhebungen zeigen, dass uns dies durch die vielen Arten, auf die wir mit dem Empfänger in Verbindung treten (Telefon, Email, Avis, notfalls auch die gute alte Postkarte, oder Benachrichtigungskarte) immer besser gelingt.

Für fragile Sendungen besteht die Herausforderung im schonenden Umgang mit der Ware, und zwar entlang der ganzen Transportkette bis hin zur letzten Meile. Wir nutzen hier auf das jeweilige Gut abgestimmte Transportbehältnisse und schulen permanent unsere Mitarbeiter und Partner. Flankierend bieten wir spezielle Versicherungslösungen an (zum Beispiel lässt sich bei uns der berühmte „verdeckte Schaden“, der gerade für den Distanzhandel problematisch ist, versichern).

Logistik Watchblog: Mit welchen Partnern arbeiten Sie zusammen?

Tobias Starosky: In Deutschland arbeiten wir mit 65 Standorten. Einige gehören uns selbst, die anderen sind langjähre und stabile Franchisepartner, die GEL „leben und atmen“. Im Ausland sind wir Gründungsgesellschafter des pan-europäischen Netzwerks NEE (Netexpress Europe) mit namhaften Landesorganisationen wie Geodis (F), Seur (E), oder Ontime (AT). In diesem Verbund werden alle europäischen Länder bedient mit der Ausnahme von Griechenland.

Logistik Watchblog: Welche Art von besonderen Sendungen haben Sie in der Vergangenheit zugestellt?

Tobias Starosky: Wir kennen fast keine Sendung, die zu besonders ist. Wir transportieren sehr viele Sendungen aus Glas, beispielsweise für die Sanitärbranche, oder Sendungen mit Überlängen (beispielsweise Präsentationstechnik und Beschattungssysteme). Aber ebenso liefern wir immer mehr online gehandelte Möbel und Haushaltsgeräte. Unser Schnittgewicht von 60kg zeigt, dass wir in dem Bereich zwischen standardisiertem Paketdienst und Paletten-Netzwerk genutzt werden.

Logistik Watchblog: Versenden Sie nur nach Deutschland, oder auch in andere Länder?

Tobias Starosky: Wie schon erwähnt lässt sich ein Großteil unseres Portfolios im Ausland abbilden. Beispielsweise können wir Laufzeiten für ganz Frankreich (Festland) von 48 Stunden garantieren. Auch Retouren und Abholungen lassen sich verlässlich in ganz Europa durchführen. Und das Ganze mit einer lückenlosen Sendungsverfolgung.

Logistik Watchblog: Welche Ziele hat sich GEL für das laufende und das nächste Jahr gesetzt?

Tobias Starosky: Wir wachsen in diesem Jahr mit 7% und möchten im nächsten Jahr 10% wachsen. Gleichzeitig soll die eingetragene Marke GEL an Bekanntheit gewinnen und uns als erste Wahl für den Sendungsbereich zwischen Paketdienst und Stückgutspedition platzieren. Frei nach dem Motto: „schick’s GEL“. Schlussendlich werden wir nächstes Jahr einige Neuerungen auf der letzten Meile präsentieren, die es so bisher auf dem Markt noch nicht gibt.

 

Über Tobias Starosky:

Interview mit Tobias Starosky

Unser Interviewpartner Tobias Starosky ist Prokurist der GEL Unternehmensgruppe und Mitglied der Geschäftsleitung.