Amazon bekommt juristische Probleme mit einem neuen Logistikzentrum in NRW.

In Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt in der Stadt Horn-Bad Meinberg, südöstlich von Bielefeld soll ein neues Logistikzentrum von Amazon entstehen. Doch gegen den Bau regt sich Widerstand.

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will das Vorhaben stoppen und hat zu diesem Zweck einen Antrag auf Normenkontrolle beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen eingereicht.

Naturschützer fürchten massive Eingriffe in die Natur

Der Antrag richtet sich gegen den Bebauungsplan BE 10 – „Der Industriepark Lippe“ und damit konkret und insbesondere auch gegen das Standortvorhaben des Online-Riesen. Vor Ort sollen nach Angaben des BUND insgesamt 23 Hektar Land versiegelt werden, welche zuvor in erster Linie für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden. Das Gebäude von Amazon, das entstehen soll, werde demnach eine Grundfläche von rund 5 Hektar einnehmen.

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Im Rahmen des Bauvorhabens befürchtet der Umweltverband massive Eingriffe in die Natur, negative Wirkungen auf den Wasserhaushalt sowie die Artenvielfalt vor Ort: Angrenzende Bachtäler sowie Biotopverbundflächen könnten demnach Schaden nehmen. Darüber hinaus verweisen die Naturschützer auch auf CO2-relevante Folgen, welche die Versiegelung der großen Fläche mit sich bringe.

Kritik: Amazons Bauvorhaben als „schwerer Rückschlag“

„Die extrem klimaschädliche Bauweise und eine dramatische Zunahme des Schwerlast- und Pendelverkehrs seien in der Planung entweder komplett unberücksichtigt gelassen oder beschönigt worden“, heißt es in einer offiziellen Meldung. 

Durch den zusätzlichen Lieferverkehr entstünde überdies eine erhöhte Belastung für die Bevölkerung der Region. Kritisiert wird zudem, dass die baulichen Pläne „allen politischen Bekundungen zur Reduktion des Flächenverbrauchs“ widersprechen. Sie seien „ein schwerer Rückschlag für den Schutz der Biodiversität in der Region“, kommentiert Holger Sticht, Landesvorsitzender des BUND. „Die Umsetzung einer dermaßen rücksichtslosen, nur auf die Interessen eines Weltkonzerns ausgerichtete Planung, können wir nicht hinnehmen“, weshalb man sich nun für den Gang vor Gericht entschieden habe.

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